Ein letzter Impfpass, eine letzte Spritze, ein letztes Mal 30 Minuten auf mögliche Nebenwirkungen warten: Das Schwenninger Kreisimpfzentrum ist seit Donnerstag Geschichte. Wie vom baden-württembergischen Sozialministerium angeordnet, wurde der KIZ geschlossen. Die Zuständigkeit für das bislang ans KIZ angeschlossene mobile Impfteam geht ans Schwarzwald-Baar-Klinikum über. Die Tennishalle, in der seit Beginn des Jahres die Impfungen vorgenommen wurden, wird in den kommenden 14 Tagen wieder zur Sportstätte. Der SÜDKURIER war am letzten Tag vor Ort.

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Am Donnerstagmorgen wirkt die Lage unaufgeregt. Um elf Uhr werden die Türen geöffnet, eine halbe Stunde später stehen etwa 30 Autos auf dem Parkplatz. Platz für mehr gäbe es noch reichlich. Menschen sind dagegen fast keine zu sehen. Diejenigen, die ankommen, machen sich mit den nötigen Dokumenten zielgerichtet auf den Weg zum Eingang. Warten müssen Sie nicht, zumindest nicht vor der Tür. Aber weshalb haben die, die gekommen sind, bis zum allerletzten KIZ-Tag gewartet?

Vivien Glandien lässt sich jetzt noch impfen, bevor die Vorlesungen starten. Bei diesen wird die 3G-Regel gelten. Sich ständig zu testen, würde nicht nur einen hohen Aufwand, sondern auch einiges an Kosten für die Studentin bedeuten. Der Impfung stehe sie nicht skeptisch gegenüber, bisher habe sie nur keine Notwendigkeit für sich selbst gesehen.

Auf dem Parkplatz vor dem Kreisimpfzentrum ist am Donnerstagmorgen noch viel Platz, der nicht genutzt wird.
Auf dem Parkplatz vor dem Kreisimpfzentrum ist am Donnerstagmorgen noch viel Platz, der nicht genutzt wird. | Bild: Simon Wöhrle

Edgar Hilse sagt, er hätte die Impfung schon eine ganze Weile vor sich hergeschoben. Durch einen Corona-Fall in der Nachbarschaft habe er sich nun doch noch einmal Gedanken gemacht. Er wolle sich für den Impfstoff von Johnson&Johnson entscheiden. Im Gegensatz zu den drei anderen zugelassenen Impfstoffen, wird hier nur ein einzelner Pieks benötigt, 14 Tage später gilt man als vollständig geimpft.

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Ein älterer Mann kommt für seine Drittimpfung. Die will er sich noch im Kreisimpfzentrum verabreichen lassen, bevor dieses schließt.

Anne Derday, die Leiterin des KIZ, spricht von einem durchschnittlichen Tag. Es sei „weder viel noch wenig los“, sagt sie. Morgens würden noch viele Menschen auf einmal kommen, ab 13 Uhr nehme der Strom an Impfwilligen für gewöhnlich ab. So zeige es sich auch am letzten Tag. Nach 19 Uhr, wenn das Impfzentrum schließt, würde noch das Lager aufgeräumt werden, in den Tagen danach beginne der Abbau.

Auf dem Parkplatz vor dem Kreisimpfzentrum ist am Donnerstagmorgen noch viel Platz, der nicht genutzt wird.
Auf dem Parkplatz vor dem Kreisimpfzentrum ist am Donnerstagmorgen noch viel Platz, der nicht genutzt wird. | Bild: Simon Wöhrle

Menschen, die ihren Termin für die Zweitimpfung nach dem 30. September haben, müssen sich laut Internetseite des Kreisimpfzentrums um einen Termin bei ihrer Hausarztpraxis oder anderen niedergelassenen Ärzten kümmern.