Es ist die Geschichte eines Jugendlichen, der aus den Kriegswirren in Syrien floh. Die Geschichte, wie er letztendlich in Deutschland eine neue Heimat fand und eine Berufsausbildung abschloss. Es ist eine Erfolgsgeschichte.
Yamen Salmanoka ist 25 Jahre alt. Bescheiden sitzt der junge Mann im Gespräch neben dem Ausbildungsleiter der Firma Weißer und Grießhaber in Mönchweiler und erzählt in flüssigem Deutsch von seinem Start. Das Unternehmen gab ihm vor gut drei Jahren eine Chance. Yamen Salmanoka nutzte sie dankbar.
Schwerer Weg nach Deutschland
Im Jahr 2016 kam Yamen Salmanoka nach Deutschland. Aus Syrien waren er und seine Familie zunächst in die Türkei geflohen. Weil sein Vater bereits zuvor nach Deutschland geflohen war, wurde auch der Familie im Wege der Familienzusammenführung die Einreise erlaubt. Heute lebt die Familie in Villingen. In der Türkei konnte der Jugendliche die elfte Klasse beenden.

In Deutschland angekommen, war es ihm wichtig, schnellstmöglich die Sprache zu lernen. „Deutsch ist eine komplizierte Sprache, aber man kann sie lernen“, sagt Salmanoka. Er absolvierte vier oder fünf Sprachkurse und konnte, als er sich vor vier Jahren bei seinem künftigen Ausbildungsbetrieb bewarb, das Sprachniveau A2 vorweisen, hatte sich also bereits eine gute Grundlage erarbeitet.
Im Einstellungstest fällt er auf
Bei Weißer und Grießhaber bewarb sich Yamen Salmanoka zunächst für eine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer. Das Unternehmen sei ihm einfach von dem her sympathisch gewesen, was es macht, begründet er seine Wahl.
Beim Ergebnis des Einstellungstests fiel den Personalverantwortlichen des Kunststoffspezialisten sein besonders gutes Ergebnis vor allem in Mathematik auf. „Wir haben ihm daraufhin vorgeschlagen, sogar eine Ausbildung zum Werkzeugmechaniker zu machen“, berichtet Ausbildungsleiter Uwe Bertsche.
Auch das Deutsch wird immer besser
Salmanoka nahm das Angebot gerne an. Vor dreieinhalb Jahren begann er mit seiner Ausbildung. Lehrwerkstatt und Berufsschule waren fortan sein Arbeitsplatz. „Ich habe in dieser Zeit den Beruf erlernt, aber auch meine Sprachkenntnisse im Alltag noch wesentlich verbessert“, erzählt Yamen Salmanoka. Seine Ausbildung schloss er jetzt erfolgreich ab.

„Für uns war es damals etwas Besonderes. Wir waren auch stolz, einen Syrer als Auszubildenden zu haben und ihm die Möglichkeit einer fundierten Berufsausbildung zu geben“, blickt Elke Fricker aus der Personalabteilung auf die Einstellung von Yamen Salmanoka zurück. „Und jetzt hat er seine Ausbildung beendet. Auch darauf sind wir als Unternehmen sehr stolz, obwohl Yamen ja eigentlich die Leistung vollbracht hat.“ Er gehöre zu den Auszubildenden, den mehrere Abteilungen gerne genommen hätten. „Yamen hat gezeigt, wie einfach Integration für uns sein kann“, so Elke Fricker weiter.
„In der Ausbildung zum Werkzeugmechaniker muss man viel Einsatz bringen. Sie ist nicht ohne“, sagt Uwe Bertsche. Auch die Sprache sei dabei natürlich wichtig. Salmanoka habe das „einfach toll gemeistert“.

Sein Ausbildungsbetrieb hat ihn nach Abschluss der Ausbildung unbefristet eingestellt. Sein Arbeitsplatz ist in der Werkzeuginstandhaltung. Abteilungsleiter Wolf-Dieter Müller ist froh, Yamen Salmanoka bei sich in der Abteilung zu haben. Schon die letzten neun Monate seiner Ausbildung arbeitete er dort mit. „Er macht sich richtig gut“, sagt Wolf-Dieter Müller.
Ausbildungsleiter meint: Er kann noch mehr
Yamen Salmanoka gefällt die Arbeitsstelle. „Da gibt es noch jeden Tag etwas Neues zu lernen“, berichtet er. Vorerst möchte er möglichst viel Erfahrung sammeln. Irgendwann könnten dann der Meister oder der Techniker folgen. Ausbildungsleiter Uwe Bertsche ist überzeugt: „Wenn er hier noch mehr Erfahrung gesammelt hat, hat er das drauf. Es ist einfach toll zu sehen, wie er sich weiterentwickelt.“