„Glücklicherweise blieb am ersten Schultag die erwartete Infektionswelle zunächst aus“, sagt Hubert Ilka, Leiter der Realschule St. Georgen. Es habe nur einen positiven Schnelltest gegeben. „Nun hoffen wir, dass die große Welle ausbleibt.“
Zusätzliche Tests „sinnvoll und umsetzbar“
Die neue Testregel, laut der auch zweifach geimpfte Schüler und Lehrer sich täglich testen müssen, begrüßt Ilka daher. Sie sei „sinnvoll und umsetzbar.“ Auch die Lehrer würden mit den zusätzlichen Aufgaben „professionell und unaufgeregt“ umgehen – ebenso die Schüler. „Ich wünsche mir, dass unser Schulbetrieb aufrecht erhalten werden kann und wir keine Störungen durch Wechselunterricht oder gar Schulschließungen mehr bekommen werden“, sagt Ilka.

Die täglichen Tests seien auch kein Mehraufwand, da die Regelung weitgehend der bestehenden Routine entspreche. „Bisher konnten die Verantwortlichen die notwendigen Testkapazitäten beschaffen und versorgen uns damit verlässlich“, so Ilka. Zudem habe die Stadt den Lehrern FFP-2-Masken zur Verfügung gestellt, obwohl das vom Land vor Weihnachten als nicht notwendig erachtet worden sei.
Keine positiven Tests am Gymnasium am Romäusring
„Es klappt super“, sagt auch Jochen von der Hardt, Schulleiter am Gymnasium am Romäusring in Villingen, über den Start. „Wir testen einfach weiter bisher – nur in größerer Menge“, erklärt er. Kapazitäten seien genug vorhanden.
Zudem hätten sich viele Schüler bereits getestet und seien nach einem positiven Ergebnis gar nicht erst zur Schule gekommen. Vor Ort habe es am Montag daher gar kein positives Resultat gegeben.

„Die Regeln werden gut angenommen“
Die ganze Woche über werde man weiterhin täglich Schnelltests machen, danach zumindest noch dreimal die Woche – auch bei doppelt geimpften Schülern und Lehrern. Von der Hardt sagt, die neue Regel werde gut angenommen, da sie Schüler und Lehrer schütze. Die meisten Lehrer seien froh, vor Ort unterrichten zu dürfen.
„Wenn die Wissenschaft sagt, Präsentunterricht ist unter genau diesen Regeln verantwortbar, dann halte ich mich daran. Die Vorgaben sind gut so, aber wir müssen abwarten, ob sie gegen die Omikron-Welle helfen“, erklärt der Schulleiter. Er selbst bleibe gelassen. Aber, sagt von der Hardt, „ich hätte mir klarere Vorgaben über Quarantäne-Regelungen bei Omikron-Fällen gewünscht.“

Schülerin: „Ich habe keine Angst, zur Schule zu kommen“
Und auch die Schüler sind vorerst über den Präsenzunterricht froh: Ayleen Nebel aus der Kursstufe 2 des Gymnasiums am Romäusring sagt: „Ich habe keine Angst, zur Schule zu kommen.“ Im Präsenzunterricht verstehe sie den Stoff besser und könne Schule und Privates leichter trennen kann.
Sie habe das Gefühl, dass die Regeln vor allem bei älteren Schülern ab der achten Klasse auf viel Verständnis stoßen. „Und ich habe mich sowieso täglich testen lassen, obwohl ich seit Sommer doppelt geimpft bin“, sagt die 18-Jährige.

Schüler: Angst vor steigenden Infektionszahlen
Auch Elias Wenzler aus der gleichen Klassenstufe sagt: „Den Umständen entsprechend fühle ich mich relativ sicher in der Schule.“ Die Möglichkeit, sich jeden Tag zu testen zu lassen, helfe und sei sinnvoll. Eingeschränkt fühle er sich dadurch nicht.
„Allgemein finde ich die Corona-Pandemie schon belastend, aber in der Schule ist es ok“, sagt der 17-jährige Villinger. Er sei froh, dass der Unterricht vor Ort stattfinde. „Aber wenn die Zahlen weiter steigen, wäre es unangenehm, weiterhin in die Schule zu gehen.“
Schulleiter befürchtet starke Omikron-Welle
Johannes Kaiser, Leiter der St. Ursula-Schulen in Villingen, ist froh, dass weiterhin Präsenzunterricht möglich ist – und findet die zusätzlichen Tests richtig. Eine Einschätzung, die viele im Kollegium teilen würden. „Und ich habe auch mit den Schülersprechern geredet, die finden das Testen absolut in Ordnung so“, berichtet Kaiser.
So ganz neu sei die Situation mit den weiteren Tests ohnehin nicht. Bereits vor Weihnachten habe man teilweise auch vollständig geimpfte Schüler täglich getestet, wenn es in einer Klasse viele positive Fälle gegeben habe.

Angst vor Ausfällen im Kollegium
Damals habe es meist zwischen null und drei positiven Schnelltests pro Tag gegeben – mehr Verdachtsfälle seien es auch heute nicht gewesen. „Mein Eindruck ist, dass die große Welle noch nicht da ist. Aber sie wird kommen“, so Kaiser. Für Entwarnung sei es deutlich zu früh: „Meine größte Sorge ist, dass wir viele Ausfälle im Lehrerkollegium bekommen.“
Fürstenberg-Gymnasium: Schulleiter begrüßt zusätzliche Tests
Mario Mosbacher, Schulleiter am Fürsten-Gymnasium in Donaueschingen, sagt: „Schüler wie Lehrer empfinden die zusätzlichen Testungen als zusätzliche Sicherheit, auch wenn die Durchführung der Tests trotz aller Routine einen Aufwand darstellt.“ In der ersten Unterrichtswoche werden alle nicht-geboosterten Schüler und Lehrer täglich von einem dreiköpfigen Team getestet.
„Auch ich begrüße die neuen Regeln zur Testung“, so Mosbacher weiter. Sie brächten zusätzliche Sicherheit – jedoch keine absolute. Es sei daher unabdingbar, dass auch Maskenpflicht, Lüften sowie Abstandsregeln weiterhin konsequent eingehalten werden.