Neben „Testen, Testen, Testen“ hilft nach Einschätzung der allermeisten Experten nur „Impfen, Impfen, Impfen“ für den Weg raus aus der Corona-Pandemie. Und während einige Impfzentrum in Deutschland mit der Vakzinvergabe über Ostern pausierten, wurde im Kreisimpfzentrum (KIZ) in der Schwenninger Tennishalle auch über die Feiertage gearbeitet. Nur an Ostermontag hatte das KIZ geschlossen. Der Grund nach eigenen Angaben: der vorübergehende Impfstopp mit dem Vakzin von AstraZeneca.

  • Wie wurde über Ostern geimpft? Nach Angaben der Kreisverwaltung wurden etwa 1500 Impfungen von Karfreitag bis Ostersonntag durchgeführt. Geimpft wurde, so eine Sprecherin auf SÜDKURIER-Anfrage, ausschließlich mit dem Impfstoff von Biontech. Insgesamt wurden in der vergangenen Woche in der Schwenninger Tennishalle 3067 Impfungen durchgeführt – 1876 mit Biontech, wovon 645 Erst- und 1222 Zweitimpfungen waren. Vaxzevria, die Vakzine des britischen Herstellers Astrazeneca, erhielten in der 13. Kalenderwoche 1200 Menschen. Bei diesen war es stets die Erstimpfung. Alles in allem, so das Landratsamt weiter, wurden im Schwarzwald-Baar-Kreis seit dem Impfbeginn Ende Januar 25 377 Personen geimpft. Davon sind 8055 Menschen voll immunisiert, 17 322 haben eine Impfdosis erhalten. Im Kreisimpfzentrum gab es bislang 17 376 Impfungen, die mobilen Teams, die unter anderem in Seniorenheimen aktiv waren, impften 7284 mal. Hinzu kommen all jene Menschen aus dem Kreis, die ihre Coronaschutzimpfung außerhalb des Kreises, etwa im Zentralen Impfzentrum in Offenburg oder Freiburg, erhielten. Diese Anzahl werde auf Kreisebene nicht erfasst.
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  • Wer wird aktuell geimpft? Aktuell werden in Baden-Württemberg noch Menschen aus der ersten und zweiten Priorität bevorzugt gegen Corona geimpft. In den Gruppen sind all jene Menschen, die älter als 70 sind oder die in stationären und teilstationären Einrichtungen zur Behandlung, Betreuung oder Pflege älterer oder pflegebedürftiger Menschen behandelt, betreut oder gepflegt werden oder tätig sind. Den Ländern stehe es aber frei, so eine Landratsamtssprecherin, bereits jetzt auch die 60- bis 69-Jährigen mit AstraZeneca in die Impfkampagne einzubeziehen. Personen, die jünger als 60 sind, beispielsweise in einer Pflegeeinrichtung arbeiten und sich mit AstraZeneca impfen lassen wollen, können dies auch tun. Zuvor erfolgt aber stets eine individuelle Risikoanalyse mit dem impfenden Arzt. Alle anderen unter 60-Jährigen aus einer bevorzugten Priorisierungsgruppe erhalten die Vakzine von Biontech.
  • Wie geht‘s im KIZ Schwenningen weiter? Wie es vonseiten des Landratsamts gegenüber dem SÜDKURIER weiter heißt, werden sich die Impfstofflieferungen bei AstraZeneca in den kommenden Wochen „stark reduzieren“. Dadurch musste das Gesundheitsamt noch nicht gebuchte Termine für den Impfstoff wieder löschen. Ab dem 12. April werden daher nur noch Zweittermine mit Vaxzevria durchgeführt. Die Impfstofflieferungen mit Biontech sollen sich in den nächsten Wochen dagegen stark erhöhen. Es sollen dann mehr Impftermine eingestellt werden. Konkrete Daten hierzu liegen dem Landratsamt derzeit noch nicht vor.
  • Kann von der Prioritätenliste abgewichen werden? Seit der letzten Ministerpräsidentenkonferenz ist es grundsätzlich möglich, in bestimmten Fällen von der Impfpriorisierungsliste abzuweichen. Auf der Seite des Bundesgesundheitsamts heißt es: „Außerdem kann von der Reihenfolge der vorgegebenen Priorisierung in Einzelfällen abgewichen werden, wenn dies für eine effiziente Organisation der Schutzimpfungen und zur kurzfristigen Vermeidung des Verwurfs von Impfstoffen notwendig ist.“ Im Schwarzwald-Baar-Kreis wurde nach Angaben der Verwaltung noch nie Impfstoff entsorgt. Bislang konnten im Fall von Impfstoffresten Personengruppen insbesondere aus den medizinischen und pflegerischen Bereichen kurzfristig kontaktiert werden.