Ein Krieg in der Ukraine, der schon mehrere Jahre dauert. Konflikte im Nahen Osten, bei denen es zuletzt zu Bombenangriffen zwischen Israel und Iran kam. Und das Ziel der Nato-Staaten, deutlich mehr Geld für Verteidigung auszugeben: Die Landesverteidigung rückt wieder mehr ins öffentliche Bewusstsein.
Parade durch die Innenstadt
Und vor diesem Hintergrund hat die Stadt Villingen-Schwenningen mit einer Parade durch die Villinger Innenstadt das Jubiläum zu 25 Jahre Patenschaft mit der Panzerkompanie 550 aus Stetten am kalten Markt begangen.
Bei herrlichem Sommerwetter startete der feierliche Appell um 10 Uhr im Spitalgarten. Zusammen mit der Bürgerwehr und Trachtengruppe nahmen die Soldaten dort Aufstellung und begrüßten die anwesenden Bürger und Stadtoberen unter musikalischer Begleitung der Stadtmusik.
OB Jürgen Roth bedankt sich für langjährige Patenschaft
In seiner Rede bedankte sich Oberbürgermeister Jürgen Roth für die langjährige Patenschaft und die unzähligen gemeinsamen Aktionen in und für die Stadt. Ein Dank, den Kompaniechef Dennis Hausch gerne erwiderte und den Auftrag der Bundeswehr zur Friedenssicherung erläuterte.
Direkt im Anschluss ging es in einer kleinen Parade durch die Innenstadt. Angeführt von Fahnenträgern und der historischen Kavallerie ging es über die Rietstraße und Niedere Straße auf die Wiese, wo sich früher die alte Tonhalle befand.
Am Marktplatz kam es dabei zu einem ganz kurzen Intermezzo mit einer unangemeldeten Demonstrationsgruppe. Laut dem Führungs- und Lagezentrum (FLZ) des Polizeipräsidiums Konstanz handelte es sich dabei um mehrere Personen der Antifa-Bewegung.
Polizeibeamte hätten die Gruppe, die auch ein Plakat dabei hatte, allerdings abgedrängt und einen Platzverweis ausgesprochen, heißt es beim FLZ.
Auf der Bühne des Festgeländes trug sich Hauptmann Dennis Hausch dann in das Goldene Buch der Stadt Villingen-Schwenningen ein. Außerdem unterzeichneten er und Oberbürgermeister Jürgen Roth zudem feierlich die Urkunde zur Erneuerung der Patenschaft – ein sichtbares Zeichen für die langjährige Verbundenheit zwischen Stadtgesellschaft und Bundeswehr.
In seiner Rede erinnerte Hausch an das große Innenstadtfeuer vor zwei Wochen und welch großartige Leistung die Feuerwehr und Rettungskräfte bei der Bekämpfung dieses außergewöhnlichen Brandes erbracht haben.
Er zog dabei respektvoll und anerkennend den Vergleich zur Leistungsbereitschaft und Motivation seiner Truppe, ein Thema, welches in diesen Zeiten wieder deutlich in den Fokus von Politik und Gesellschaft gerückt ist.
Verbindung der Soldaten mit Feldner Mühle
Auch mit dem Förderverein der Feldner Mühle ist die Patenkompanie schon lange verbunden. Traditionell geht der Erlös des Kompanie-Sommerfests als Spende an den Verein. So holte Hausch die Familie Mäder vom Förderverein auf die Bühne, denen er den diesjährigen Scheck in Höhe von 550 Euro überreichte.

Anlässlich des Jubiläums war auch Oberstleutnant a.D. Thomas Mangold zur Feier gekommen. „Es war Liebe auf den ersten Blick, als ich 1998 die Stadt zum ersten Mal kennenlernen durfte“, erinnert sich der ehemalige Kompaniechef noch ganz deutlich.
Gründung noch unter OB Matusza
Zusammen mit dem damaligen Oberbürgermeister Manfred Matusza begründete er vor 25 Jahren den Beginn der Patenschaft zwischen der Stadt und der Panzerkompanie 550, die damals noch in der Villinger Kaserne stationiert war.
Trotz der späteren Standortverlegung nach Immendingen und später nach Stetten a.k.M. habe sich an dieser intensiven Patenschaft nie etwas verändert. Regelmäßige Austausche, gemeinsame Appelle sowie Aktivitäten zwischen der Stadt und den Soldaten zeichnen eine gegenseitige Integration und Wertschätzung, aber auch eine besonders intensive Freundschaft aus.
Publikum erlebt Fahrzeuge und Ausstattung hautnah
Auf dem Festgelände wurde für die Besucher jede Menge geboten. Die Bundeswehr war mit einem Informationsstand zur Karriereberatung und Nachwuchswerbung vertreten.
Vor allem waren es aber die Präsentation verschiedener Kampffahrzeuge, welche die Besucher hautnah erleben durften, wobei Soldaten geduldig alle Fragen dazu beantworteten.
Vor allem die Kinder hatten viel Spaß und großes Interesse, auch mal ans Steuer einer der gepanzerten Fahrzeuge sitzen zu dürfen.
Verschiedene Food-Trucks mit einer großen Auswahl an kulinarischen Spezialitäten und ausreichend Getränken sorgten dafür, dass man es gut in einer familiären Atmosphäre unter den Sonnenschirmen auf dem Platz aushalten konnte.
Musikalisch begleitet wurde das Fest von der Stadtmusik Villingen, der Stadtmusik Schwenningen und dem Shanty-Chor der Marinekameradschaft.
Feiern wie diese rücken dann auch die Aufgaben der Truppe in den Fokus der breiten Gesellschaft, aus der sie sich früher ganz selbstverständlich rekrutierte.
Bundeswehr erfährt mehr Akzeptanz
Wie man an der Teilnahme der Bürger erkennen kann, scheinen die Akzeptanz und der Respekt für die Leistungen der Bundeswehr inzwischen wieder deutlich gestiegen zu sein. Eine Reaktion, die auch die Soldaten bei solchen Auftritten wahrnehmen und zu schätzen wissen.