Schon mehrfach hat die Stadt St. Georgen eine Lärmaktionsplanung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz aufgestellt. Getan hat sich bislang nichts. Jetzt sollen jedoch gleich zwei Maßnahmen umgesetzt werden. Für Verkehrsteilnehmer bedeutet das vor allem, dass sie an zwei Stellen in St. Georgen auf die Bremse treten müssen.

Die Beratungen über die Lärmaktionsplanung verursachten in der Vergangenheit bei den Gemeinderäten vor allem Frust. „Lärmaktionsplanung und nichts passiert. Das regt mich auf, und die Bürger fühlen sich veräppelt“, machte Oliver Freischlader (SPD) seinem Unmut Luft. Andere Landkreisen seien hier deutlich aktiver. „Kaum verlässt man den Schwarzwald-Baar-Kreis, ist vieles möglich“, so Freischlader, der auch Kreistagsmitglied ist.

„Braucht einen langen Atem“

Ähnlich sieht es Georg Wentz (FDP). „Hier im Schwarzwald-Baar-Kreis ist es die Ausnahme, etwas durchzubringen. Da braucht man einen langen Atem“, sagte er aus eigener Erfahrung. Seit Jahren weist er als Ortsvorsteher von Brigach darauf hin, dass in der Ortsdurchfahrt von Brigach zu schnell gefahren werde.

Bürgeramtsleiter Markus Esterle konnte verkünden, dass sich doch etwas tut. So wird in der Bahnhofstraße, im Bereich der Jugendmusikschule, das Tempo auf 30 Sachen reduziert. Zudem wird das Tempolimit auf der Bundesstraße, im Bereich der Ortsdurchfahrt, nachts auf 30 Stundenkilometer begrenzt. In der Bahnhofstraße wird hier aufgrund der Jugendmusikschule eine besondere Gefahrenlage gesehen. Das Tempolimit soll etwa ab Höhe der Einmündung Ackerstraße bis Einmündung Gewerbehallestraße gelten.

Jochen Bäsch (FDP) kritisierte, dass das Hotel „Federwerk“, das im Bereich der Temporeduzierung liegt, somit privilegiert sei. Auch zum Bereich der Temporeduzierung auf der Bundesstraße, die zwischen 22 Uhr und 6 Uhr morgens ab Höhe Hans-Thoma-Straße bis zum Autohaus Storz gelten soll, gibt es unterschiedliche Meinungen. Hier sieht Hans-Peter Rieckmann (Freie Wähler) „keinen Sinn darin, wenn Lastwagen abbremsen und wieder beschleunigen“. Peterzells Ortsvorsteher Klaus Lauble sieht das Geld für die Lärmaktionsplan als Fehlinvestition „wegen ein paar hundert Metern, bevor der Verkehr ohnehin wieder auf 70 Stundenkilometer begrenzt wird“.

Ratsmitglied Georg Wentz regte an, zu überlegen, wie man den seit Jahren zunehmenden Schwerlastverkehr von der Straße bringen könnte. Peter Fichter bezeichnete die Bundesstraße als „Mautfluchtstrecke“. Er plädierte dafür, die Strecke mautpflichtig zu machen.