St. Georgen Auf dem Brogen fand jetzt der Spatenstich für den Ausbau zweier Kreisstraßenabschnitte und den Bau einer Radwegverbindung zwischen St. Georgen und Hardt statt. Bis Radfahrer von St. Georgen eine durchgängige Radwegeanbindung haben, dauert es allerdings noch.

Die Bäume entlang der Kreisstraße zwischen Hiesemicheleshöhe und Brogen sind auf einer Länge von rund 300 Metern bereits abgeholzt. Doch hier rollen die Bagger erst im zweiten Bauabschnitt des Baus eines Radweges, dessen Fertigstellung für den Sommer kommenden Jahres vorgesehen ist. Vorrangig konzentrieren sich die Arbeiten auf den ersten Bauabschnitt, der zwischen Brogen und Hardt stattfindet. Dort fand, als sichtbares Zeichen für interkommunale und landkreisübergreifende Zusammenarbeit jetzt der obligatorische Spatenstich zur Verbreiterung der Kreisstraßen K5724 und K5531 sowie der Bau eines Radweges statt. Insgesamt sollen Radfahrer ab kommendem Sommer lückenlos von St. Georgen bis Hardt und von dort weiter bis in den Landkreis Rottweil radeln können.

Sven Hinterseh, Landrat im Schwarzwald-Baar-Kreis, betonte, dass der Radverkehr dank Elektrofahrrädern auch im Schwarzwald-Baar-Kreis in den vergangenen Jahren „deutlich zugelegt hat.“ Und deswegen der Ausbau des Radwegenetzes kreisübergreifend kontinuierlich vorangetrieben wird.

Karl Kleemann vom Regierungspräsidium in Freiburg, das Fördermittelgeber ist, nannte die Maßnahme „eine Investition in die Zukunft der nachhaltigen Mobilität, Verkehrssicherheit uns Qualität. Gute Straßen sind das Rückgrat für Mobilität im ländlichen Raum“, so Kleemann. Er ist überzeugt, dass der neue Radweg „ein echter Mehrwert für die Menschen im Alltag und in der Freizeit werden wird.“

Was in den Reden nicht erwähnt wurde, ist die Tatsache, dass mit Abschluss der Maßnahme die Tonnagenbegrenzung von derzeit 3,5 Tonnen aufgehoben werden wird. Somit können auf der neuen, dann verbreiterten Straße Lastwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 40 Tonnen fahren. Hier sorgten sich bereits Gemeinderäte in St. Georgen, weil die Straße die kürzeste Verbindung für den Schwerlastverkehr aus Richtung Offenburg kommend zum Autobahnanschluss an die A 81 in Richtung Stuttgart ist. Während diese eine Maßnahme nun rasant Fahrt aufnimmt, von der Aufnahme ins Förderprogramm im März 2024 bis zur Bewilligung im September vergingen gerade mal sechs Monate, dreht eine andere Maßnahme weiterhin seine Runden in der Warteschleife. Der Bau des Radweges von Brogen nach Peterzell, der eine logische Erweiterung und ein weiterer wichtiger Lückenschluss im Radwegenetz um St. Georgen wäre, steht derzeit hinten an. Wie Bürgermeister Michael Rieger am Rande des Spatenstichs sagte, „wäre das eine tolle Sache, wenn es diesen Radweg auch bald gäbe“. Angesichts der jetzt von Bund und Land großzügig unterstützten Maßnahme wolle man jedoch „nicht schon wieder neue Forderungen stellen.“ Königsfelds Bürgermeister Fritz Link nannte den Bau des Radweges grundsätzlich „einen wichtigen Lückenschluss im Radwegenetz“.

Klarer zeigte sich hier Wolf-Rüdiger Michel, Landrat des Landkreises Rottweil. „Wir sind unbegrenzt belastbar, was Zuschüsse betrifft“, sagte er mit breiter Brust angesichts der hohen Förderungen. Bund und Land steuern insgesamt 90 Prozent der förderfähigen Kosten bei. Das sind fast vier Millionen Euro an Zuschuss für die knapp sechs Millionen Euro teure Gesamtmaßnahme, in der neben Planungskosten und Ausgleichsmaßnahmen auch noch Kosten für die Erneuerung von Ver- und Entsorgungsleitungen, Leerrohre für den Breitbandausbau enthalten sind.

Zudem werden an der Ausbaustrecke insgesamt 13 Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut. Vorgesehen ist weiter über knapp drei Kilometer der Bau von Schutzplanken, um die Verkehrssicherheit für alle zu erhöhen, geht aus der offiziellen Projektbeschreibung hervor.