Neue Buslinien nehmen im Überlandverkehr im Schwarzwald-Baar-Kreis Fahrt auf. Und vor allem für Bewohner auf der Seebauernhöhe soll sich das Nahverkehrsangebot damit deutlich verbessern.

In Brigach wird das Angebot an Wochenenden und Feiertagen erweitert. Allerdings wird dort auch eine Bushaltestelle gestrichen.

Direkter Anschluss an Zugverbindungen

Für St. Georgen bedeutet die Fahrplanänderung unter anderem, dass Bewohner auf der Seebauernhöhe künftig von der Regionalbuslinie 670, Königsfeld-Buchenberg-St. Georgen bedient wird.

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Die Fahrtzeiten sind so getaktet, dass die Fahrgäste von der Seebauernhöhe Zuganschlüsse sowohl in und aus Richtung Villingen und Offenburg erreichen. Durch eine Überlagerung der Hin- und Rückfahrten der Linie 670 entstehen so Fahrtmöglichkeiten im Halbstundentakt. Teilweise ist ein Umsteigen am Bahnhof notwendig.

Erste Reaktionen sind positiv

Bürgermeister Michael Rieger freut sich, dass das Fahrplannetz von und zur Seebauernhöhe optimiert wird. Erste Reaktionen im Vorfeld habe es bereits gegeben.

„Wir haben bereits von einem sachkundigen Bürger und Busnutzer eine sehr erfreuliche Rückmeldung erhalten, dass wir mit der Fahrplanänderung und der neuen Linie 670 eine deutliche Verbesserung der Anbindung der Seebauernhöhe erreichen“, teilt Rieger mit.

Ein Bus fährt von der Haltestelle auf der Seebauernhöhe weg. Ab Sonntag werden die Bewohner in dem Wohngebiet besser an das ...
Ein Bus fährt von der Haltestelle auf der Seebauernhöhe weg. Ab Sonntag werden die Bewohner in dem Wohngebiet besser an das Nahverkehrssystem angeschlossen. Die Busse sollen dann im Halbstundentakt fahren. | Bild: Sprich, Roland

Als Mitglied des ÖPNV-Ausschusses war Rieger an der Optimierung direkt beteiligt. Ebenso wie an der Ausarbeitung eines neuen Tarifverbundes, wonach es künftig nur noch acht statt bislang 27 Tarifzonen gibt und die Preise teilweise günstiger werden. „Das lässt sich der Kreis und über Umlagen auch die Stadt St. Georgen viel kosten.“

Auch für Brigach wird es besser

Verbessern soll sich auch das Fahrplanangebot für Brigach. Die Linie 590 von St. Georgen, Brigach, Oberkirnach nach Unterkirnach, die bisher an den Schultagen verkehrt, soll nun auch an Wochenenden und Feiertagen fahren.

Die Linie 510, die über Brigach und Rohrbach nach Furtwangen fährt, wird ebenfalls an Wochenenden und Feiertagen angeboten. Hier besteht zudem die Möglichkeit, einen Bedarf per Rufbus vorab anzumelden.

Keine Wendemöglichkeit: Haltestelle fällt weg

In Brigach steht künftig allerdings nur noch die Haltestelle am Feuerwehrgerätehaus zur Verfügung. Wie das Landratsamt mitteilt, musste die Haltstelle im Wohngebiet Ginsterweg entfallen, das für den Bus keine Wendemöglichkeit laut Straßenverkehrsordnung vorhanden ist.

Stefan Rapp von der Firma Rapp Reisen in Buchenberg, das mit dem Regionalverkehr Alb-Bodensee als Bietergemeinschaft den Zuschlag für das Verkehrsgebiet erhalten hat, erklärt, wo das Problem liegt.

„Die Kreuzung an der Haltstelle Ginsterweg ist so eng, dass ein Bus nur mit Rückwärtsfahren wenden könnte. Da Rückwärtsfahren aber nur erlaubt ist, wenn ein Einweiser vorhanden ist, kann im Linienbetrieb auf der Kreuzung Ginsterweg nicht gewendet werden. Deshalb wurde die Haltestelle nicht mehr im Fahrplan für Brigach aufgenommen.“

Immer wieder ein Thema im Ort

Brigachs Ortsvorsteher Georg Wentz findet die Erweiterung des Fahrplanangebots auf das Wochenende und die Feiertage gut. „Eingeschränkte Busverbindungen werden immer wieder von Brigacher Bürgern bemängelt.“

Jetzt muss das Angebot auch genutzt werden

Er sieht in der Fahrplanverbesserung aber auch die Bewohner des Ortsteils in der Bringschuld „Das Angebot muss auch genutzt werden, damit es zukunftsfähig bleibt.“ Generell sei der Nahverkehrsanschluss ein Problem. „In den Außenbereichen ist es schon immer so gewesen, dass Eltern ihre Kinder selbst zur Schule oder Familienangehörige zum Arzt in die Stadt fahren müssen.“

Die Bushaltestelle im Ginsterweg in Brigach wird ab kommendem Sonntag nicht mehr angefahren. Da der Bus im Linienverkehr beim Wenden ...
Die Bushaltestelle im Ginsterweg in Brigach wird ab kommendem Sonntag nicht mehr angefahren. Da der Bus im Linienverkehr beim Wenden ohne Einweiser laut Straßenverkehrsordnung nicht rückwärts fahren darf. | Bild: Sprich, Roland

Vielleicht, so der Ortsvorsteher, müsse man einmal über eine Art Bürgerbus nachdenken, wie er in anderen Gemeinden bereits zum Einsatz kommt.

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Mit der Tatsache, dass die Bushaltestelle im Ginsterweg künftig entfällt, ist Wentz zwar wenig glücklich. Er zeigt aber Verständnis, wenn der Bus aufgrund der Straßenverkehrsordnung keine geeignete Wendemöglichkeit hat.