Am Standort St. Georgen steht ebm-papst erneut vor markanten Veränderungen. Bis zu 170 Stellen sollen gestrichen werden, wie der SÜDKURIER im November erfuhr. Das Unternehmen bestätigte diese Zahl, nannte auslaufende Projekte im Bereich Automotive als wesentlichen Grund.
Nun sollen die Verhandlungen starten. „Die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern beginnen erst in der nächsten Woche“, bestätigt Melanie Pegatzki auf eine SÜDKURIER-Anfrage nach dem aktuellen Stand.
„Aus diesen Gesprächen werden sich dann weitere Erkenntnisse und eventuelle Maßnahmen ergeben“, so die Sprecherin weiter. Die Zahl der 170 Stellen sei aber das Maximum dessen, was an Arbeitsplätzen verloren gehen könnte.
Rund 1700 Menschen sind derzeit bei ebm-papst St. Georgen beschäftigt. Im Jahr 2018 waren es noch über 1900 Mitarbeiter. Zum Tochterunternehmen der ebm-papst-Gruppe zählen auch die Werke in Herbolzheim und im fränkischen Lauf.
„Ich erwarte schwierige Gespräche.“Uwe Acker, Gewerkschaftssekretär IG Metall
Mit am Verhandlungstisch sitzen wird die IG Metall – mit einem Vertreter aus Villingen-Schwenningen und Offenburg, weil sie jeweils für die Standorte in St. Georgen und Herbolzheim zuständig sind. Uwe Acker, Gewerkschaftssekretär in Villingen-Schwenningen, rechnet mit schwierigen Gesprächen.
Es gehe, so betont er, nicht nur um den Abbau von Stellen sondern auch um Tarifabweichungen – für alle Mitarbeiter von ebm-papst St. Georgen. Zudem um unterschiedliche Voraussetzungen an den betroffenen Standorten.
Tarifabweichung beträfe alle
Die Sachlage sei folglich komplex, weswegen Uwe Acker von den Gesprächen in der kommenden Woche noch nicht viel erwartet. „Es geht hier zunächst um eine Sondierung“, so sagt er. Die Stellenstreichungen würden vor allem die Mitarbeiter in Herbolzheim betreffen, die Tarifabweichungen aber auch die Mitarbeiter in St. Georgen.
Ein Verhandlungsmandat hätten ihm die Mitglieder noch nicht erteilt. „Dafür ist die Informationslage noch zu gering“, sagt er. Es müsse also zunächst dargelegt werden, was die Arbeitgeberseite genau plane – und warum.