Wenngleich die Einzelhändler, anders als im Frühjahr, ihre Geschäfte nicht mehr schließen, sondern lediglich die Anzahl der Kunden, die sich gleichzeitig im Geschäft aufhalten dürfen, je nach Verkaufsfläche begrenzen müssen, sieht Claudius Fichter den seit Montag für vier Wochen geltenden Teil-Lockdown kritisch. Insbesondere die Tatsache, dass das Hotellerie- und Gastgewerbe den Betrieb zum zweiten Mal in diesem Jahr einstellen muss, hält er für nicht nachvollziehbar. „Die Gastronomie ist nachweislich kein Infektionstreiber.“ Im Gegenteil, gerade die Gastronomiebetriebe hätten die Hygienemaßnahmen vorbildlich umgesetzt. Fichter befürchtet zudem, dass der Lockdown im November negative Auswirkungen auf das soziale Miteinander haben wird. „Der November ist ohnehin ein trister Monat und die Situation trübt die Stimmung noch mehr.“
Was Fichter ärgert, ist auch die Tatsache, dass die Politik „den ganzen Sommer über Zeit gehabt hätte, zu reagieren und geeignete Maßnahmen zu treffen. Aber es wurde wie immer nur geredet, und nichts gemacht.“
Eventuell Aktionen in Geschäften
Da die Geschäfte geöffnet haben dürfen, wird der Handels- und Gewerbeverein die seit langem geplante Lange Einkaufsnacht am 27. November stattfinden lassen. „Die Geschäfte haben dann bis 22 Uhr geöffnet. Es wird allerdings keinerlei Begleitprogramm geben“, schränkt Fichter ein. Man wolle vermeiden, dass sich die Besucher auf der Straße treffen. Ob die jeweiligen Händler in ihren Geschäfte spezielle Aktionen anbieten, sei wiederum jedem Händler selbst überlassen.
Angebot für Last-Minute-Geschenkkäufer
Gleiches gilt auch für die ebenfalls seit vielen Monaten im Kalender stehende „Last Sale before Christmas“-Nacht am Dienstag, 22. Dezember. Damit wolle man den Last-Minute-Kunden die Möglichkeit bieten, zwei Tage vor Weihnachten noch bis abends um 22 Uhr letzte Geschenke zu besorgen.
Lieferangebot wird wohl nicht reaktiviert
Dass die Bergstadt-Händler für die kommenden Wochen ihr Lieferangebot wieder reaktivieren, weil vielleicht die Menschen eher zu Hause bleiben, um sich und andere zu schützen, glaubt der HGV-Vorsitzende eher nicht. „Wie sich bei der letzten Sitzung des Arbeitskreises mit den Händlern herausstellte, wurde das Angebot gar nicht so gut angenommen.“ Von einem Rückgang der Konsumfreude spürte Fichter am ersten Tag des Teil-Lockdowns jedenfalls nichts. „In der Stadt war nicht weniger los als an anderen Tagen auch.“