Eigentlich war die Gestaltung für den St. Georgener Marktplatz schon beschlossen. Dann aber sorgten die Eigentümer des Post-Gebäudes dafür, dass die Planungen erneut angepasst werden mussten. Sie wollten die Baumanordnung vor ihrem Gebäude und auf ihrem Grundstück nicht akzeptieren.
Das zwang Stadtverwaltung und Gemeinderat dazu, die Pläne anzupassen, die nun vorgestellt wurden. Sie werden nun nicht mehr auf dem privatem Grundstück stehen, sondern auf dem öffentlichen Marktplatz. Und: Die neue Gestaltung gefällt den Verantwortlichen unisono besser als vorher. „Der Marktplatz wird insgesamt sogar noch schöner“, sagte Bürgermeister Michael Rieger.
Grün, grün, grün
Das Ergebnis der Überarbeitung ist vor allem eines: grüner. Es sollen mehr Bäume auf dem St. Georgener Marktplatz stehen, wie Jürgen Pfaff vom Planungsbüro Faktorgruen erklärte. Das ist der wesentlichste Punkt, in dem sich die Planungen für die Sanierung der Stadtmitte nochmals geändert haben.
Insgesamt elf größere Bäume, genauer gesagt Eisenholzbäume, soll es nun auf dem Marktplatz geben. Hinzu kommen kleinere in Pflanzkübeln, in denen Kirschbäume angedacht sind.
Gelobt wurde die neue Gestaltung auch von Stadtbaumeister Alexander Tröndle. Er sprach beispielsweise auch an, dass dadurch mehr Schattenplätze entstehen. Denn diese gebe es derzeit im Sommer auf dem Platz zu wenig.
Unter den Bäumen gibt es jeweils Sitzgelegenheiten aus Holz, unterschiedlich in ihrer Form, jeweils aber vieleckig. Ähnlich wie das Pflaster, das Teil einer Bürgerabstimmung war. Dieser Belag ist bereits beschlossen und wird nicht mehr verändert.
Gute zwei Jahre Bauzeit
Zur Bepflanzung hinzu kommen die zwölf Bäume am Platz des ehemaligen Gebäudes „Am Markt 1“. Sie stehen nahe der künftigen Tiefgaragen-Einfahrt, wo heute noch der Parkplatz neben dem Post-Gebäude ist.
Auch einen detaillierten Zeitplan für die Bauarbeiten gibt es nun, der Start rückt näher. Die Ausschreibung soll im Dezember starten, die Auftragsvergabe im Gemeinderat ist für Ende Februar geplant. Die Bauzeit taxiert das Planungsbüro für den Zeitraum zwischen April 2023 bis Juli 2025 ein.
Projekt muss nun endlich starten
Länger warten mit dem Start der Maßnahme wollten und konnten Bürgermeister und Stadtverwaltung nicht mehr. „Wir müssen einsteigen, weil sonst wird uns die Tiefgarage geschlossen„, sagte Bürgermeister Rieger.
Ein Teil der Rathaus-Tiefgarage ist es bereits. Dass man in der jetzigen Situation mit dem Start der Stadtsanierung ein Risiko trage, sei allen bewusst. „Wir haben eine andere Situation auf der Welt“, so Rieger.
Trotzdem wolle man optimistisch bleiben und die Aufgabe anpacken. Die Situation habe sich zwar, was die Preise anbelangt, nicht verbessert. Trotzdem gebe es Anzeichen, dass sich der Markt etwas abkühlt.

„Das Baugewerbe ist in einer Stagnation. Wir bekommen wieder Angebote“, so formulierte es Stadtbaumeister Tröndle. In den vergangenen Jahren gab es etliche Ausschreibungen, auf die keine Firma ein Angebot abgegeben hat.
Die Preisgleitklausel konnte nun zudem in die Ausschreibung mit eingearbeitet werden. Genau hierfür war die Zeit beim Versuch im Mai knapp geworden, weil diese Klausel die Ausschreibung erschwerte. „Nur noch kompliziert alles“, sagte Michael Rieger dazu.
Teurer als ursprünglich angedacht wird die Stadtsanierung auf jeden Fall. Das ist der Lauf der Dinge, keine Überraschung. Wie teuer? Das kann derzeit niemand verlässlich prognostizieren. Die Zahl wird aber über zehn Millionen Euro liegen. Vielleicht hat die Stadt Glück, vielleicht auch Pech. Es steckt eben, wie der Bürgermeister sagte, ein gewisses Risiko in der Sache.