Triberg Die geplante Errichtung eines rund 40 Meter hohen Funkmastens in Nußbach hat bei vielen Anwohnern aus dem Gebiet Steinhalde für Unmut gesorgt. In der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats äußerten sie ihre Bedenken.
Eine stattliche Zahl Anwohner aus dem Gebiet Steinhalde besuchte die jüngste Sitzung des Ortschaftsrats Nußbach. Grund dafür war die Planung zur Errichtung eines Funkgittermastens mit verschiedenen Antennen von Vodafone oder Telekom. Gut 40 Meter hoch sollte dieser Mast werden, das Grundstück am Fundament umfasst sieben Quadratmeter. Die Anlieger äußersten sich hierzu kritisch, sprachen die Gefahr der Strahlen an und vor allem auch die Verschandelung der Landschaft.
Die Bauanfrage und eine Planung liegen vor, erläuterte Ortsvorsteher Heinz Hettich. Den Anbietern gehe es um die flächendeckende Mobilfunk-Versorgung, die ab dem Jahre 2030 laut Gesetzesvorgabe gewährleistet sein solle. Denn Nußbach sei auf diesem Gebiet wirklich unterversorgt und dieser Funkempfang solle laut Gesetz irgendwann auch dem autonomen Fahren dienen. Und, fügte Hettich noch hinzu, er habe vor einiger Zeit schon ein Gesamtkonzept angefordert, dahingehend tue sich jedoch nichts, äußerte er sich verärgert über seine wiederholten Nachfragen.
Rafael Kammerer tat seine Bedenken kund, ob der Nutzungseffekt später wirklich bringe, was hier angedacht ist. Er äußerte sich weiter kritisch zum Abstand zu den Wohnhäusern. Hettich erklärte, dass laut Vorschrift keine Kindergärten oder Krankenhäuser in unmittelbarer Nähe des Standorts liegen dürfen – diese Voraussetzung sei hier erfüllt. Zudem sei die Strahlenbelastung durch den Funkmast laut Fachleuten geringer als die durch alltägliche Geräte wie Handys oder Mikrowellen in Privathaushalten.
Auf die Anfrage, wie weit sich inzwischen identische Pläne am Klosterberg entwickelt haben, konnte der Ortsvorsteher nur sagen, dass ein Sicherheitskonzept bezüglich eines späteren Rückbaues nicht gewährleistet sei. Denn dies fordere auch das Landratsamt. Schließlich stand die Entscheidung über den Standort des neuen Funkmasten zur Abstimmung. Das Gremium tat sich schwer: Einerseits wollte man die Schwarzwaldlandschaft nicht beeinträchtigen, andererseits sei moderne Technik für die Zukunft unverzichtbar. Mit zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung ist nun doch dieser Standort befürwortet.
Ohne Frage jedoch zustimmen konnte dann das Gremium beim Flurstück 343, dem Anbau eines Geräteschuppens für landwirtschaftliche Maschinen. Hettich gab außerdem bekannt, dass der Auftrag für das neue Geländer an der Alten Straße vergeben sei. Außerdem bedankte er sich bei der Feuerwehrabteilung Nußbach für die viele Eigenarbeit beim Einbau eines Frühwarnsystems im Gerätehaus.
Etwa 3800 Fahrzeuge befahren täglich die B 33 durch Nußbach – dies wurde anhand der Zählung durch den Blitzer am Römischen Kaiser genannt. Denn auf Nachfrage hat sich Hettich zur Rendite dieses Blitzers erkundigt, die Quote liege bei 0,1 Prozent – das Gerät werde nun wohl noch seltener in Betrieb sein. Und: Am 3. Juli wird es im Pfarrsaal in Nußbach einen Info-Abend der Firma Stiegeler über Glasfaseranschlüsse geben. Rafael Kammerer sprach wiederholt die wenigen Parkplätze beim Nußbacher Friedhof an und bat darum, die Überplanung bald in Angriff zu nehmen. Außerdem regte er an, in der Vordertalstraße an gefährlichen Stellen Richtung Bach Schutzplanken anzubringen.
Thomas Mertens hätte gerne einen Info-Abend über den Bau von Gittermasten, den Nutzen, die Strahlung und auch über den Baubeginn. Dies interessiere sicherlich die Anwohner. Hier sei es schwer, einen Fachmann zu finden, antwortete Hettich. Auch wie es hier – gemäß den Vorgaben – bis 2030 aussehen werde, könne heute noch keiner sagen.