Triberg – Er wird allgemein hoch geschätzt, der Ehrenamtsempfang der Stadt Triberg – gut 200 Besucher sprechen eine eindeutige Sprache. „Wir verzichten gern auf einen Neujahrsempfang und stellen bewusst die ehrenamtliche Elite unserer Stadt in den Mittelpunkt“, hatte Bürgermeister Gallus Strobel über den Sinn des Ehrenamtsempfangs gesagt – erstmals seit Einführung musste er selbst passen.

An seiner Stelle sprach Reinhard Storz, erster Bürgermeister-Stellvertreter. Neben nahezu allen Mitgliedern des Gemeinderats konnte er zahlreiche Ortschaftsratsmitglieder aus Nußbach und Gremmelsbach, die Ortsvorsteher Heinz Hettich und Helmut Finkbeiner und die Landtagsabgeordnete Martina Braun begrüßen – sie alle waren gekommen, um den zahlreichen Ehrenamtlichen ihre Anerkennung zu zollen.

Das Engagement der ehrenamtlich tätigen Mitbürger sei unbezahlbar und unverzichtbar, jedoch keineswegs selbstverständlich, betonte Storz. Ohne ihre Tätigkeiten sei ein umfassendes Angebot wie in Triberg nicht möglich. Die Stadt unterstütze dabei bestmöglich, aber jegliches freiwilliges Engagement erweitere das Machbare. Zwar sorge man beispielsweise bei der Feuerwehr für die bestmögliche Ausstattung, jedoch funktioniere diese nur mit Freiwilligen. Dabei habe man in diesem Jahr erhebliche Mühe, zu einem ausgeglichenen Haushalt zu kommen – dennoch wolle man die Unterstützung der Vereine und des Ehrenamts auf keinen Fall kürzen. Denn: „Ihr seid Vorbilder – in der Familie, im Beruf, im Freundeskreis, ein Schatz für die Gesellschaft“, betonte Storz. Dennoch stellte er fest, dass vielfach der Respekt verloren gehe. Immer öfter sei Rücksichtslosigkeit an der Tagesordnung.

Storz warf auch einen Blick auf das, was man seitens des Gemeinderats bewegt habe: So seien neue Bauplätze erschlossen und ein Naturkindergarten eröffnet worden. Auch die Toilettenanlage am Bahnhof habe man ersetzt. Zwei schöne Feste konnten gefeiert werden. Erstmals wurde ein Seniorenhock geboten, letztmals gab den bisherigen Weihnachtszauber.

Für 2025 werde man, trotz knappster Kassen, die Planungen für das neue Feuerwehrgerätehaus weiter vorantreiben, auf der Adelheid soll ein Wohnmobilstellplatz entstehen. Die oberen Wasserfalleingänge sollen ertüchtigt und ebenfalls mit Toiletten versehen werden. In zwei Bauabschnitten soll zudem die Straße zum Hoflehen ertüchtigt werden. Einen letzten Schritt zur Ertüchtigung der Wasserversorgung gehe man mit dem Anschluss an die Furtwanger Katzensteig-Tiefbrunnen an. Die Digitalisierung der Schulen und der Breitbandausbau seien weitere Herausforderungen. Zudem freue er sich auf das Stadtfest am 12. und 13. Juli. Zunächst bestehe aber die Herausforderung der vorgezogenen Bundestagswahl und – gegen Jahresende – die Bürgermeisterwahl.

Landtagsabgeordnete Martina Braun (Grüne) stellte heraus, dass in keinem anderen Bundesland so viele Menschen ehrenamtlich tätig seien wie im Ländle. Vieles funktioniere hier daher besser als anderswo – weil es Menschen gebe, die ehrenamtlich anpackten. Dies betreffe nahezu alle Lebensbereiche, besonders aber Sport sowie Kunst und Kultur. Daher komme, nach einem Feldversuch, die Ehrenamtskarte nun flächendeckend.

Zunächst ehrte Storz dann seitens der Stadt: Daniel Forwig ist seit 2008 im Ortsverein des DRK tätig und hat sich seit 2015 zu einem der führenden Köpfe entwickelt. Werner Schneider ist seit vielen Jahren im Schwarzwaldmuseum für viele Gestaltungsarbeiten unverzichtbar. Angela Schätzle und Renate Eder sind seit vielen Jahren ehrenamtlich für die Sozialstation St. Marien tätig. Und Klaus Nagel hat federführend mit vielen anderen für ein sauberes Umfeld im Waldsportbad gesorgt.

Daneben gab es Vereine, die für ihre langjährige Tätigkeit geehrt wurden. Dazu gehörte auch die Narrenzunft Nußbach, die eigentlich 2023 das 75-Jährige feiern wollte, jedoch durch Corona ausgebremst wurde – so feierten die Narren im vergangenen Jahr ein (beinahe) närrisches Jubiläum mit „77 minus eins“. 75 Jahre alt wurde auch die Skizunft Triberg, die das mit einem schönen Fest rund um die Skihütte feierte und sich auch im städtischen Leben engagiert.

Gleich drei vorbildliche Triberger wurden mit der Landesehrennadel auf besondere Weise geehrt: Rolf Kürner, Vorsitzender der Skizunft, bekleidet dieses Amt seit einem Vierteljahrhundert und zeichnet sich durch enormes Engagement aus. Auch Doris Krämer, die seit 1979 Aktivposten und seit 24 Jahren Vorstandsmitglied des Geflügelzuchtvereins ist, konnte sich diese besondere Ehrennadel anstecken lassen. Und zuletzt war es eine Institution des FC Triberg, die mit der Landesehrennadel ausgezeichnet wurde – der langjährige Vorsitzende Clemens Scherzinger.

Musikalisch begleitet wurde der Empfang von der Musik- und Trachtenkapelle Gremmelsbach unter Leitung von Gabriel King, die dem Ganzen einen würdigen Rahmen verlieh.