Die Bergseebrücke ist seit Anfang des Monats wieder für den Besucherverkehr freigegeben. Sie führt mitten über den Wasserfall und vermittelt interessante Einblicke. In den vergangenen Wochen mehrten sich Beschwerden, dass das Wasserfallgebiet bei gleichbleibenden Eintrittspreisen nicht mehr zur Gänze erlebbar sei – sowohl seitens der Bevölkerung als auch von Tagestouristen, die, nachdem dies wieder möglich war, extra wegen des Wasserfalls in den Schwarzwald gekommen waren.

Akute Alterserscheinungen

Grund dafür war die Sperrung eines sehr attraktiven Wegs über die Bergseebrücke mitten im Wasserfall. Sie ist eines der Highlights an den Triberger Wasserfällen und einer der beliebtesten Standorte für Fotografen. Stadtmarketingleiter Nikolaus Arnold gab dazu folgende Stellungnahme ab: „Aufgrund akuter Alterserscheinungen der Brücke, namentlich Fäulnis an den tragenden Unterkonstruktionen, musste die Brücke bis zum Frühsommer für Besucher gesperrt bleiben.“

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Sämtliche Brücken in diesem Bereich seien den ständigen Naturgewalten wie Eis, Wasser, Sturm, Wind und Holzbruch ausgesetzt. So hätten vor allem die Gischt und das ständige Spritzwasser die tragenden sowie stützenden Konstruktionsbauteile der Brückenkonstruktion so sehr in Mitleidenschaft gezogen, dass sofortige Maßnahmen vorgenommen werden mussten. Die Korrosion von Metallbauteilen habe dafür gesorgt, dass Metallanker sowie durchgehende Verschraubungen sich aufgelöst hätten. Das Hochwasser im Januar 2021 habe diesen Effekt noch beschleunigt.

Dringender Handlungsbedarf

„Alle städtischen Brücken werden in einem vorgegebenen Turnus einer Brückenprüfung mit einer Bestandsaufnahme sowie einer Prüfung der Dauerhaftigkeit und Standsicherheit unterzogen. Als Ergebnis der letzten Untersuchung im Frühjahr 2021 war festzuhalten, dass sofortiger Handlungsbedarf bestand und eine Verzögerung der Instandsetzung beispielsweise auf den Spätherbst nicht möglich war“, erläuterte Arnold. „Die Umsetzung der Instandsetzungsmaßnahmen der Bergseebrücke konnte erst nach Rückgang der Wassermenge erfolgen“, erläuterte der Stadtmarketingleiter von Triberg weiter.

Zu wenig Holz, zu viel Wasser

Die Schneeschmelze in den höheren Lagen habe bekanntermaßen bis in den April gereicht. „Hinzu kamen ständig weitere und teilweise sehr ergiebige Niederschlagsmengen in den Monaten Mai und Juni, die den Wasserstand im Wasserfall ansteigen ließen und somit die Baumaßnahmen in die Länge zogen“, betonte Arnold im Gespräch mit unserer Zeitung. Holzknappheit und Lieferschwierigkeiten beim Material hätten zudem zu weiteren, zeitlichen Verzögerungen geführt.