Der Gemeinderat hat in der jüngsten Sitzung am Dienstagabend die Bauplatzpreise für das geplante Neubaugebiet „Sommerberg II“ beschlossen. Inklusive der Erschließungskosten wird ein Quadratmeter Bauland insgesamt 175 Euro kosten. Eine Zahl, die von einigen Gemeinderäten zunächst als teuer empfunden wurde. Allerdings konnte Bürgermeister Andreas Braun den Räten anschaulich erklären, warum das Bauland auf dem Sommerberg 175 Euro kostet.

Das könnte Sie auch interessieren

Bei der Preisgestaltung steckt die Kommune in einem Dilemma. Grundsätzlich darf eine Kommune ihr Bauland zunächst einmal nicht günstiger als die Erschließungskosten verkaufen. Darüber wacht das Landratsamt als Aufsichtsbehörde. Diese liegen für das Baugebiet „Sommerberg II“ bereits bei 125,58 Euro. Dazu kommen Kosten von knapp 350 000 Euro, die der Gemeinde seit Beginn der Planungen in den 1990er-Jahren entstanden sind. Darunter fallen unter anderem der Ankauf der Fläche, Straßen- und Gehwegbau, Gutachten, die Waldrodung auf dem Gelände und Ersatzaufforstung an anderer Stelle, um den Eingriff in die Natur auszugleichen. Werden diese Kosten eingerechnet, ergibt sich ein durch die Kosten gedeckter Baulandpreis von 151,55 Euro.

Warum liegt der Preis noch höher?

Warum liegt der Endpreis also noch einmal 23,45 Euro höher? Zunächst einmal liegt das Baugebiet südwestlich ausgerichtet über dem Dorf. Das Baugebiet wurde von den Gemeinderäten einhellig als Filet- und Sahnestückchen von Unterkirnach beurteilt. Außerdem sei das Gelände relativ flach, was das Bauen an sich günstiger mache als beispielsweise an den steileren Hängen im Marbental, erklärte Andreas Braun und sprach aus eigener Erfahrung.

"Die Gemeinde wird nicht reich werden."

Außerdem fallen weiterhin Kosten an, so beispielsweise für die Verbreiterung der Straße und den Bau eines neuen Gehwegs am Baugebiet vorbei, was die Gemeinde 160 000 Euro kosten wird. Hinzu kommt die Infrastruktur wie Kindergarten und Grundschule und die Nähe zum Oberzentrum VS. „Die Gemeinde wird hier nicht reich werden. Bauland ist rar und wir haben bereits etliche Anfragen und Interessensbekundungen erhalten“, so Braun.

Experte beurteilt die Preise als "fair"

Rückendeckung bekam der Bürgermeister von Arno Linder, dem Geschäftsführer der für die Erschließungsarbeiten verantwortlichen „Gesellschaft für kommunale Baulanderschließung (GkB)“ aus Karlsruhe. „Vergleichbare Baugebiete können gut auch bei 195 Euro liegen. Der Preis für die Grundstücke in Unterkirnach ist absolut fair“, so der Fachmann. Die Argumentation überzeugte auch die Räte, die die Grundstückspreise bestätigten.