Unterkirnach – Mitten im Dorf, auf dem Mühlenplatz, wo sonst Feste gefeiert werden, wo die örtliche Touristinformation „#echtUnterkirnach“ angesiedelt ist und wo das Wasser der Kirnach über das Mühlrad der Kirnachmühle plätschert, hat der Werkhof jetzt Spielgeräte aufgebaut. Für die Erwachsenen stehen Liegestühle bereit und wer möchte, kann auch eine Runde Boule spielen. Das Vergnügen wird allerdings nur bis zum Herbst bestehen. Der sogenannte Pop-up-Spielplatz wird dann wieder abgebaut, weil der Mühlenplatz wieder anderweitig, etwa für den Weihnachtsmarkt, benötigt wird.

„Nachdem jetzt das Dorffest und andere Feste, die hier regelmäßig stattfinden, vorbei ist und der Platz nicht anderweitig benötigt wird, wollten wir für die Familien der Daheimgebliebenen und für Urlauber etwas Besonderes anbieten“, erklärt Bürgermeister Andreas Braun bei der offiziellen Eröffnung des Spielplatzes. Der ehemalige Werkhofleiter Manfred Riehle und er hätten deshalb die Idee dieses Pop-up-Spielplatzes entwickelt. Manfred Riehle habe einen großen Sandkasten gebaut und die anderen Spielgeräte aufgestellt.

Die Ausstattung des Spielplatzes sei bei der Gemeinde weitestgehend bereits vorhanden gewesen, berichtet Manfred Riehle. Das Wasserspielgerät habe bis 2014 im Hallenbad Aqualino gestanden. Irgendwann wurde es ausgetauscht und im Werkhof eingelagert. Es wird mit Unterkirnacher Quellwasser aus dem Brunnentrog des Mühlenplatzes gespeist. Jetzt wurde das Gerät hervorgeholt. Mit etwas Fleißarbeit konnte Manfred Riehle das leichte Gefälle des Mühlenplatzes ausgleichen und es wieder gangbar machen.

Nicht ohne Hintergedanken sei das Wasserspielgerät auf dem Mühlenplatz installiert worden, verrät der Bürgermeister. Die Wassertretstelle am Mühlenplatz erfreue sich nicht nur zum Kneipen, sondern auch bei Kindern großer Beliebtheit und werde oft zum Spielen zweckentfremdet. Aufgrund des Pop-up-Spielplatzes hofft der Bürgermeister nun, stehe die Wassertretstelle wieder mehr den Erwachsenen zur Verfügung.

Weiter gehört ein großer Sandkasten zu dem neuen vorübergehenden Spielplatz. Er ist im Werkhof in Eigenarbeit entstanden. Unter einem großen Baum, der Schatten bietet, lädt er zum Buddeln. In einer Holzkiste, die neben dem Sandkasten steht, liegt etliches Sandelspielzeug bereit. „Bitte einfach nach dem Benutzen wieder wegräumen“, hofft der Bürgermeister darauf, dass man nicht wöchentlich neues Spielzeug kaufen muss. Eine kleine Wippe für den Pop-up-Spielplatz hatte man im Werkhof noch im Vorrat. Sie konnte an anderer Stelle nicht wie geplant aufgebaut werden, weil dort zu wenig Platz war.

Für besonders sommerliches Ambiente sorgen zudem mehrere Liegestühle mit dem Logo „#echtUnterkirnach“. Ebenso wie die Kugeln für das Boule-Spiel können sie während der Öffnungszeiten der Touristinformation genutzt werden.

Nur etwa 800 Euro koste die Gemeinde Unterkirnach dieser Pop-up-Spielplatz, rechnen Bürgermeister Andreas Braun und Manfred Riehle. Man habe ja schließlich kaum Material kaufen müssen. „Wir haben keinen Stadtstrand und müssen nicht tonnenweise Sand herkarren, um etwas Tolles zu bieten“, kann sich Andreas Braun mit einem Augenzwinkern einen kleinen Seitenhieb auf den großen Nachbarn VS nicht verkneifen.

Eine der ersten, die den Pop-up-Spielplatz genutzt haben, ist Bastian Spanier mit seiner kleinen Tochter Edda. „Wir kommen sicher wieder“, sagt Bastian Spanier. Er ist begeistert von dem neuen Angebot. Überhaupt findet er es gut, „dass sich die Gemeinde immer wieder etwas überlegt, wo man noch etwas anbieten kann“, lobt er.

Das passt zu dem, was sich Bürgermeister Braun erhofft. „Wenn der Pop-up-Spielplatz gut angenommen wird, werden wir ihn 2025 sicher wieder aufbauen“, verspricht er.