Aufträge erhält die Firma Roleit Straßentechnik aus Zimmern ob Rottweil in ganz Deutschland, aber auch darüber hinaus. Aktuell hat Michael Ruderisch bei einer von mehreren Baustellen Heimvorteil. Seine Unternehmen hat den knapp 250.000 Euro umfassenden Auftrag, die Schutzplanken oder auch Leitplanken, wie sie umgangssprachlich heißen, entlang dem Baustellenabschnitt der Bundesstraße 33 in Villingen zunächst zu demontieren und jetzt wieder neu aufzubauen.

Vier Kilometer lang ist der Streckenabschnitt, der in Villingen saniert wird. Aktuell wird an der Fahrbahn in Fahrtrichtung Donaueschingen gearbeitet. Auf dieser zuerst sanierten Seite der Straße ist es auf rund 2,8 Kilometern notwendig Schutzplanken aufzustellen. Verantwortlich dafür sind unter anderem die zehn Brücken, welche die Bundesstraße hier überquert. Schutzplanken müssen natürlich entlang der Brücken, aber auch – bedingt durch die Brückenlänge von jeweils weniger als 68 Meter – 100 Meter davor und danach die Verkehrsteilnehmer schützen, erklärt Michael Ruderisch. Diese Vorlänge, wie das im Fachbegriff bezeichnet wird, ist notwendig, damit Fahrzeuge bei einem Unfall die Schutzplanke nicht hinterfahren und auf das Brückengeländer auffahren oder dahinter abstürzen können. Platz für Streckenabschnitte ohne Schutzplanken bleibt also, wenn man von den Auf- und Abfahrten absieht, kaum.

Im engen Kontakt mit dem Regierungspräsidium habe man im Vorfeld festgelegt, wie die Schutzplanken montiert werden, berichtet Michael Ruderisch. Diese Festlegung ergibt sich in wesentlichen Teilen aus gesetzlichen Vorschriften. Manchmal bedarf es aber auch einfach pragmatischer Entscheidungen. Je gefährlicher die Bereiche sind, in denen die Schutzplanken stehen, desto mehr müssen sie aushalten können. Drei verschiedene Arten werden entlang der Villinger Bundesstraße montiert. Auf rund 1,4 Kilometern werden sogenannte Einfache Distanzschutzplanken mit einem Pfostenabstand von 1,33 Metern aufgestellt, auf 700 Metern Eco-Safe Planken mit einem Pfostenabstand von zwei Metern und auf 600 Metern einfache Schutzplanken mit einem Pfostenabstand von vier Metern. Je weiter die Pfosten auseinander stehen, desto weicher und damit weniger sicher ist das System.


Gearbeitet wird bei der Montage der Schutzplanken entlang der Bundesstraße auch an Samstagen. Schließlich soll der Streckenabschnitt so schnell als möglich wieder frei gegeben werden. Bevor die neuen Schutzplanken aus feuerverzinktem Stahl aufgestellt werden, markiert Michael Ruderisch entlang der Fahrbahn die Montagebereiche. Dann werden Planken exakt in der Flucht ausgelegt. Die ausliegenden Plankenelemente geben das Maß für die Pfosten vor.


Das Setzen der Pfosten erfolgt mit einer sogenannten Ramme. In weniger als einer Minute versenken die kraftvollen Geräte durch schnelle Schläge von oben die Pfosten zwischen einem und 1,30 Meter tief in den Boden. In der Regel haben die Schutzplanken eine Höhe von 75 Zentimeter über Fahrbahnniveau. Die Bodenbeschaffenheit sei gut und es könne problemlos gerammt werden, berichtet Michael Ruderisch. Einzig im Bereich E-Center habe ein harter Boden gelegentlich Probleme bereitet.
Nachdem die jeweils rund 15 Kilogramm schweren Pfosten in den Boden gerammt sind, können die Stahlplanken befestigt werden. Jeder Stoß wird mit sechs Schrauben am Pfosten befestigt. Zwischen 250 und 350 Metern Schutzplanken können die acht in Villingen im Einsatz befindlichen Mitarbeiter der Firma Roleit täglich montieren. Beachtliche 43 Kilogramm wiegt jedes einzelne Element. Insgesamt werden entlang der jetzigen Baustelle rund 70 Tonnen Material für Schutzplanken verbaut.

Etwa 15 bis 20 Jahre können die Schutzplanken jetzt so entlang der Bundesstraße stehen, sagt Michael Ruderisch. Dann müssen auch sie wieder ausgetauscht werden. Doch wer glaubt, dass die glitzernden neuen Planken zumindest einige Jahre als solche zu erkennen sind, täuscht sich. Bereits vor dem kommenden Winter werden sie durch Dreck, Staub und Abrieb einen solchen Belag haben, dass sie ebenso wie die unzähligen anderen entlang unseren Straßen in mattem Grau-braun stehenden unbeachtet ihre Arbeit für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer tun. Im Laufe der Woche schließt die Firma Roleit die Arbeiten in Fahrtrichtung Bad Dürrheim ab. Ab 20. Juli erfolgt dann die Demontage der Schutzplanken in der entgegengesetzten Fahrtrichtung. Die Fahrtrichtung der Umleitung wird dadurch nicht tangiert.