Voller Hoffnung kam er nach Deutschland: Zeynal Agir. Doch die wurde enttäuscht. Woran es lag? An vielem, möglicherweise auch daran, dass auch eine Vielzahl von Gesetzen nicht garantiert, dass es immer fair zugeht. Es fing schon damit an, dass der Mann 2003 den Kiosk am Uferstreifen der Villinger Brigach für rund 120 000 Euro kaufte. Der Pachtvertrag, der bis 2018 lief? Kein Problem, der sei bisher immer verlängert worden, wurde ihm vom Vorbesitzer bedeutet. Agir entschied sich für die Investition, was er nie gemacht hätte, wenn ihm klar gewesen wäre, dass sie sich in nur 15 Jahren amortisieren müsste.
Dann wurde Agir klar, dass der Imbiss, zu dem er das flache Gebäude inzwischen ausgebaut hatte, zwar an einer prominenten Stelle stand, aber im Laufe der Jahre auch heruntergekommen war. Er wälzte Pläne, Vertreter des Liegenschaftsamts hätten ihn ermuntert, sagt er heute. Pläne, die möglicherweise anfangs etwas zu groß angelegt waren, die er aber änderte, als ihm das von der Stadtverwaltung mitgeteilt wurde. Hätte er auch nicht getan, wenn ihm erklärt worden wäre, dass seine Überlegungen sinnlos wären.
Bei Abriss enorme Ausgaben
Nun steht er nach eigenen Aussagen vor dem finanziellen Aus. Geplant war der Ausbau des Imbisses als „Altersvorsorge und Existenzsicherung“. Nun muss er die Abbruchkosten übernehmen. Die sind auch deswegen so hoch, weil das Gebäude massiv unterkellert ist. Um es zu beseitigen, muss er ein Abbruchunternehmen beauftragen, was derzeit seinen finanziellen Rahmen übersteigt. Sein Leben in Villingen habe er sich definitiv anders vorgestellt.