Wie überall in der Region, regnete es auch in Villingen ununterbrochen.
Die Hochwasserzentrale der Landesanstalt für Umwelt in Baden-Württemberg dokumentiert und überwacht rund um die Uhr viele Pegelstände im Land. Seit dem Wochenende stiegen fast alle gemessenen Werte deutlich an. Am Montagmorgen waren viele Messwerte noch im grünen Bereich. Lediglich der Breg-Pegel in Hammereisenbach blinkte bereits rot. Dort wurde der Wert für einen zweijährlichen Hochwasserstand erreicht.
Das Schönenbacher Tal zwischen Furtwangen und Schönenbach war zu großen Teilen überflutet. Bei Rohrbach mussten Helfer zu einem Einsatz an einer neuen Brücke ausrücken, die durch Treibgut verstopft wurde. Bilder und weitere Infos dazu gibt es im folgenden Artikel.
Im Einsatz waren am Montagmorgen auch die Feuerwehren in Furtwangen, Vöhrenbach und Schönenbach. In mehreren Fällen war Wasser in die Häuser eingedrungen. Weitere Infos und Bilder finden Sie im folgenden Artikel.
Eine Tendenz hin zu einem zweijährlichen Hochwasserstand zeigten auch die Pegel weiter flussabwärts in Wolterdingen und Donaueschingen.
Noch nicht ganz so ausgeprägt war derweil die Hochwassersituation von Kirnach und Brigach.
In und um St. Georgen breitet sich das Wasser zwar aus, blieb aber dort, wo es auch sein darf. Es bildeten sich kleine Seen auf den dafür vorgesehenen Flächen. Weitere Bilder finden Sie im folgenden Artikel.
In Villingen sah es am Morgen ebenfalls danach aus, dass der zweijährlichen Hochwasserstand erreicht wird.
Hier rauschten die Wassermassen durch das tiefe Flussbett der Brigach durch die Stadt. Über das Ufer schaffte es das Wasser aber nicht.
Mit im Gepäck hatte das Wasser aus dem Schwarzwald große Stücke an Treibgut, was die Kraft des Stromes deutlich machte. Hier kommt ein ganzer Baumstamm angeschwommen.
Während die Brigach im Stadtgebiet meist in ihrem Flussbett blieb, traten kleinere Zuflüsse auch schon einmal über die Ufer. Schäden wurde aber nicht bekannt.
Weiter flussabwärts in Marbach und Brigachtal hatte das Wasser mehr Platz, sich auszubreiten. In mehreren Bereichen waren am Montagmorgen Felder überflutet.
Sina Käfer mit ihrem Sohn Chris (links im Bild) sowie Katharina Supritz hatten sich am Montagmorgen zum Spaziergang nach Beckhofen aufgemacht. Dort stellte Uwe Seng vom Bauhof Brigachtal gerade das Schild „Hochwasser – Durchfahrt verboten“ auf. Die Einwohner von Beckhofen mussten über Tannheim und Überauchen den Weg nach Brigachtal nehmen. (jdk)

Auch der neue Fahrradweg von Brigachtal nach Marbach war überflutet.

Beim Hochwasserrückhaltebecken in Wolterdingen war die Lage am Montag noch entspannt. Zwar wurde gegen 11 Uhr nach dem Voralarm mit dem Einstau begonnen, doch die Situation spitzte sich im Laufe des Tages nicht weiter zu. Weitere Infos lesen Sie im folgenden Artikel.
So geht es weiter
Laut Hochwasserzentrale haben die ergiebigen Niederschläge in weiten Teilen des Landes zu kleineren Hochwassern geführt. Vereinzelt hätten sich auch größere Hochwasser ausgebildet, wie sie, statistisch betrachtet, nur alle zehn Jahre vorkommen. Meldewerte wurden jedoch vielerorts überschritten.
Die Experten gehen von weiteren Regenfällen bis Dienstag im Bereich des Schwarzwaldes, der Schwäbischen Alb und dem Allgäu aus. Im Westen des Landes seien Wasserstände zwar teilweise schon wieder fallend, erneut kräftiger werdende Niederschläge in der kommenden Nacht könnten aber wieder zu einem erneuten Anstieg der Pegel führen.
Betroffen sei dann vor allem der Osten des Landes. Vereinzelt könne es dort im Laufe der Nacht zu einem zehnjährlichen Hochwasser kommen.
Vor allem an kleineren und mittleren Gewässern könnten die Pegel daher weiter ansteigen. Spaziergänger und Autofahrer sollten gefährdete Bereiche meiden und vorsichtig unterwegs sein.

Rückblick
Erfahren Sie in den nachfolgenden Berichten, wann und wo in den vergangenen Jahren Flüsse und Bäche in der Region über die Ufer getreten sind.