Wilhelmspflege: Der Stadtverwaltung ist sich der Situation vor Ort bewusst. Wie es am Standort weitergeht, stehe aber noch nicht fest, erklärt Sprecherin Oxana Brunner. Es werde nach Lösungen gesucht. Eine Möglichkeit könne dabei auch eine neue Planung für einen Neubau sein. Die erste Kostenschätzung von 3,85 Millionen Euro sei 2015 für einen Neubau für vier Gruppen entstanden. 2017, als man die Einrichtung für sechs Gruppen plante, sei man von von 6,9 Millionen ausgegangen. Der weitere Anstieg sei durch die damals nicht berücksichtigte Übergangslösung sowie im erweiterten Raumprogramm und die dadurch gestiegenen Anforderungen, wie zum Beispiel Stellplätze, sanitäre Anlagen, oder der Brandschutz begründet. "Es finden derzeit interne Abstimmungen der evangelischen Kirche statt, danach informiert sie die Stadt über ihre Ergebnisse", so Brunner.
Entwicklung: In der Doppelstadt und den Ortsteilen gibt es 19 städtische Kindertagesstätten und 38 Einrichtungen von freien Trägern sowie zwei Kinderhorte an Ortsteilschulen in Rietheim und Obereschach. Im März 2018 waren 3396 Plätze belegt, 285 davon in der Kindertagespflege. 2019 sind es zum gleichen Zeitpunkt 3793, 331 in der Kindertagespflege. Das ist ein Anstieg um knapp 300 Plätze. Es fehlen aber immer noch rund 400. Eine genaue Zahl könne man jedoch erst im Juli nach der trägerübergreifenden Platzvergabe mitteilen, so Brunner.
Standortsuche: "Der Bedarf an Kita-Plätzen ist groß. Die Stadt setzt alles daran, diesen Bedarf so gut und so schnell wie möglich zu decken", erklärt Brunner. Man prüfe derzeit mehrere Möglichkeiten. Neben der Zukunft der Wilhelmspflege werde zum Beispiel auch das Beethovenhaus auf eine Eignung als Standort geprüft.
Neue Plätze: Neun Plätze gibt es seit März im Kindergarten Obereschach, nachdem der Hort in die Schule umziehen konnte. Auch in Tannheim kamen zehn weitere hinzu. Platz für 20 Kinder gibt es seit September 2018 im Kikripp. In den kommenden Monaten und Jahren sind weitere neue Angebote geplant. Einige stehen kurz vor dem Start.
Zukunft
Nach einem Umbau und Personalsuche startet in der Kindertagesstätte Johanna Schwer Anfang April eine Gruppe für fünf Kinder von ein bis drei Jahren. Im Herbst soll es dort eine weitere Kindergartengruppe mit zwölf Plätzen entstehen.
88 neue Plätze sind in den Einrichtungen Haslach und Deutenberg bis zum Jahresende geplant. Für diese Übergangslösung mit Containern sind 680 000 Euro eingeplant.
Im neuen Kikripp-Anbau sollen ab September zehn weitere Kinder Platz finden.
Der Betriebskindergarten des Schwarzwald-Baar-Klinikums wird ebenfalls erweitert. Der Anbau für vier weitere Gruppen wird von einem privaten Investor realisiert. 40 bis 50 neue Plätze sollen so bis Ende 2020 in drei Gruppen entstehen.
Bis September 2020 sollen 40 zusätzliche Plätze im Kindergarten St. Elisabeth in Schwenningen entstehen. Die Bauphase läuft bereits.
Die Hortkinder im Oberlin-Kindergarten sollen zum neuen Schuljahr in die Friedensschule umziehen. Das wird von der Verwaltung aber noch geprüft. So könnten hier ab November 25 Kinder in einer Gruppe mit verlängerter Öffnungszeit Platz finden.