Anwohner haben im Wohngebiet Steppach erfolglos protestiert: In Villingen kann die Stadtverwaltung ab sofort eine Container-Siedlung für Flüchtlinge errichten. „Die Baugenehmigung für die Aufstellung der Container in Systembauweise liegt mittlerweile vor“, teilt Rathaus-Sprecherin Madlen Falke mit.
Was die Anlieger eingewendet haben
Lärm, Wertminderung eigener Immobilien, Abstand zu Nachbar-Bebauungen, Sicherheit und erhöhtes Verkehrsaufkommen, seien von Einsprechern vorgetragen worden, hieß es zuletzt. Mit der Erteilung der Baugenehmigung sind diese Bedenken allerdings behördlich abgehakt.

Drückt das Rathaus aufs Tempo? Bagger und Lastwagen sind hier im Einsatz. Verlegt werden aktuell Kabel und Anschlüsse für schnelles Internet. Anschließend sollen die Fundamente für die zweistöckige Container-Anlage gegossen werden.
Zweistöckiges Projekt vor allem für Ukrainer
Die Stadtverwaltung erklärt, aktuell würde von einer Fachfirma die „Planung mit Zuschnitt der Räumlichkeiten fertiggestellt“. Beauftragt sei ein Unternehmen, das bereits die Kita am Ziegelbach erweitert habe.
Laut Falke könnte die Anlage an der Bussardstraße in drei Monaten fertiggestellt sein. Sie soll „Platz für 60 Menschen bieten“.
Der Landkreis bringt aktuell im Villinger Heilig-Geist-Spital die Ukrainer unter. Das Oberzentrum sei hier Untermieter beim Landkreis. Seitens der Stadt VS sind hier im Bereich der Anschlussunterbringung „derzeit 93 Personen untergebracht“, erklärt ein Sprecher.
VS-Rathaus bestätigt Bedarf
Der zusätzliche Bedarf für eine Containersiedlung wird vom VS-Rathaus so begründet: „Die Stadt benötigt im Flüchtlingsbereich weiterhin eine Alternative und muss hier gut vorbereitet sein, da Flüchtlingswellen dynamisch und nicht vorhersehbar sind.“
Und: Während der Landkreis sein Aufnahme-Soll übererfüllt hat, ist bei der Stadt Villingen-Schwenningen die Lage anders. Ende August sei „Villingen-Schwenningen bei der Quote bei ukrainischen Flüchtlingen noch im Soll mit 178 Personen“.