Vollsperrung auf dem Habsburgerring in Villingen: Auf dieser Außenring-Magistrale der Stadt hat am Montag die angekündigte Straßensanierung begonnen. Größere Störungen wurde nicht bekannt. Gleichwohl gibt es Kritik von Anliegern.
Einer der Kritikpunkte: Die Baustellenplaner der Stadt haben mit der Sperrung des Habsburgerrings auch die Zufahrt des angrenzenden Wohngebietes am Adlerrings, eine Ringstraße mit vielen Mehrfamilienblocks, abgeschnitten. Betroffen ist auch eine von zwei Zufahrten in das Quartier Schwalbenhaag mit seinen Hochhäusern.

Die ausgeschilderten Umleitungsstrecken für die betroffenen Anwohner laufen nun über drei schmale Fuß- und Radwege quer durch den Steppach-Park, eine grüne Naherholungsanlage, hinüber zum Falkenring. Von dort können die Anwohner mit dem Auto über die Wieselsbergstraße aus der Sackgasse entkommen.
Die Umleitung über Fuß- und Radwege quer durch die Grünanlage regt einige Anwohner mächtig auf. In den sozialen Medien wurde geschimpft und Unverständnis formuliert, warum die Stadt den Habsburgerring nicht abschnittsweise sanieren kann. Dann hätte man für den Adlerring jeweils eine Straßenzufahrt offen lassen können. Für den Schwalbenhaag wäre dann die Dauer der Sperrung zumindest kürzer ausgefallen.
Tempo 10 wird ignoriert
Dazu kommt noch eine weitere Kritik: Ralf Claaßen, wohnhaft im angrenzenden Falkenring, war am Montagfrüh mit dem Hund in der Grünanlage am Steppach unterwegs. Und konnte beobachten, wie die Berufspendler aus dem Adlerring auf den schmalen Umleitungsstrecken unterwegs waren. Nach seiner Beobachtung viel zu schnell. Zwar hat die Stadt Schilder mit Tempo 10 aufgestellt. Doch diese wurden nach seiner Beobachtung nicht eingehalten. „Die fahren alle recht zügig“, schilderte Claaßen.

Dabei gebe es im Park einen Spielplatz für Kinder, Fahrradfahrer, alte Menschen mit Rollator. „Ich sehe da ein erhöhtes Gefahrenpotenzial“, warnt der Anwohner. Er findet, der Vollzugsdienst der Stadt könnte hier mal nach dem Rechten sehen.
Kritik am Baustellen-Management der Stadt kann Rathaus-Sprecherin Oxana Zapf längst nicht mehr überraschen. „Wenn wir nichts machen, werden wir kritisiert, wenn wir was machen, werden wir ebenfalls kritisiert“, schildert sie. Doch es seien meist nur einige wenige, die sich aufregten.

Eine abschnittsweise Sanierung des Habsburgerrings sei aus mehreren Gründen nicht sinnvoll, weist Zapf diesen Vorschlag zurück. Denn mit jedem Einzelabschnitt müssen die Bauarbeiter eine Nahtstelle in die Fahrbahn einziehen. Jede Naht sei jedoch ein Schwachpunkt, an dem bevorzugt neue Straßenschäden entstehen können. Aus diesem Grund sollte eine Straßenoberfläche möglichst nahtlos fertiggestellt werden.
Außerdem sei es vom Arbeitsaufwand weitaus kostengünstiger, schneller und effizienter, ein Straßenstück an einem Stück zu bearbeiten. Mehrere Teilabschnitte werden laut Zapf unverhältnismäßig aufwändig und damit teuer. Und das Geld komme vom Bürger.
Die Baustelle Habsburgerring sei am Montag gut gestartet und laufe nach Plan. Die gesamte Fahrbahnoberfläche sei auf dem Habsburgerring bereits abgefräst worden. Am Dienstag sollen dann der Haftkleber aufgebracht und die neue Fahrbahndecke eingebaut werden.
Straße drei Tage für Anlieger nicht befahrbar
Wegen des Haftklebers und der Asphaltierungen ist der Schwalbenhaag und Habsburgerring von Dienstag, 23. August, bis Donnerstagmorgen, 25. August, nicht befahrbar. Die Stadt hatte die Anlieger daher im Vorfeld aufgefordert, sich rechtzeitig nach anderen Parkmöglichkeiten umzusehen.
Außerdem waren die Bauarbeiten bewusst in die Sommerferien verlegt worden, um die Beeinträchtigungen für den Verkehr möglichst gering zu halten. Das scheint am Montag funktioniert zu haben. Von Verkehrsbehinderungen wurde nichts bekannt.
Die Verwaltungssprecherin appellierte an die Anwohner, Fußgänger und sonstigen Verkehrsteilnehmer, die Einschränkungen mit Geduld und gegenseitiger Rücksichtnahme zu ertragen. Der Zeitraum sei überschaubar. Bis 5. September soll die Sanierung der Fahrbahndecke abgeschlossen sein. Dann ist die Aufregung vorbei.