Bei Google, der größten Suchmaschine der Welt, ist „covpass“ der aufsteigende Top-Suchbegriff der vergangenen Tage. Die verwandte Suchanfrage „Welche Apotheke stellt digitalen Impfpass aus“ stieg laut Unternehmen zuletzt um mehr als 5000 Prozent, im Vergleich zu den Vortagen. Allein das zeigt, dass das Interesse am digitalen Impfnachweis riesig ist. Im Hinblick auf die Sommermonate suchen offenbar viele Menschen nach einer Möglichkeit, ihre Impfung sicher und unkompliziert nachweisen zu können, zumal dieser Nachweis europaweit gültig sein soll und die geplante Urlaubsreise damit erheblich vereinfachen könnte.

Befeuert wurde der Anstieg dieser Suchbegriffe wohl von der Ankündigung von Gesundheitsminister Jens Spahn, dass die digitalen Impfausweise schon ab Montag, 14. Juni, in Apotheken und Arztpraxen erhältlich sein sollen, und dann natürlich auch in Villingen-Schwenningen.

Paradies-Apotheke bereitet sich vor

„Ja, auch wir werden die Nachweise ab Montag ausstellen“, sagt Valerie Aigner, stellvertretende Leiterin der Paradies-Apotheke in Villingen. Noch sei der genaue Ablauf sowie die technische Umsetzung nicht bis ins Detail geklärt. „Wir erwarten dazu genaue Infos am Samstag“, teilt sie mit. Fest stehe, dass Apotheken über ein Onlineportal die nötigen Daten zur Person und Impfung eintragen und am Ende den nötigen QR-Code generieren können. „Wir benötigen dafür einen Computer mit Internetzugang“, erklärt sie. Auch die Überprüfung der Identität und die Echtheit der Impfnachweise müsse die Apotheke prüfen, so die Apothekerin weiter.

Viele ihrer Kunden hätten bereits Interesse gezeigt und nachgefragt, wann und wie sie einen digitalen Impfausweis bekommen, bestätigt Aigner. Sie sagt aber auch: „Wenn möglich nicht gleich am Montag in die Apotheke zu gehen.“ Man sei bemüht, alles bis Montag zum Laufen zu bringen, allerdings könne es zu einem großen Ansturm kommen. Bereits der Gesundheitsminister Spahn hatte an die Geduld der Menschen appelliert, nicht gleich am Montag Apotheken und Arztpraxen aufzusuchen.

Übersicht im Internet

Welche Apotheken mitmachen, können Menschen auf der Internetseite www.mein-apothekenmanager.de herausfinden. Dort sind bereits die Apotheken gelistet, die kostenfreie Corona-Schnelltests bereitstellen. In den kommenden Tagen sollen auch die Apotheken hinzukommen, die digitale Impfnachweise ausstellen.

Weitere Möglichkeiten

Impfnachweise gibt es jedoch nicht exklusiv in Apotheken. Künftig sollen auch Impfzentren und Ärzte den digitalen Nachweis direkt nach der Impfung den Geimpften über einen Barcode zur Verfügung stellen. Diesen können die frisch Geimpften dann entweder direkt vor Ort abscannen, oder ausgedruckt mit nach Hause nehmen. Bereits vollständig geimpfte Personen können sich den Nachweis ab Montag nachträglich beim Arzt oder in der Apotheke ausstellen lassen. Personen, die sich in einem Impfzentrum haben immunisieren lassen, sollen die QR-Codes per Post zugeschickt, oder durch Online-Portale zur Verfügung gestellt werden.

So funktioniert der digitale Impfpass

Wer bereits einen QR-Code erhalten hat, scannt diesen mit seiner Smartphone-Kamera. Dies funktioniert in der Corona-Warn-App oder in der neuen CovPass-App, die seit Donnerstag, 10. Juni, in den App-Stores verfügbar ist. Dadurch das Abfotografieren wird ein Impfzertifikat lokal auf dem Mobilgerät gespeichert. Laut Bundesgesundheitsministerium sind darin Informationen zum Impfstatus, Namen des Geimpften und das Geburtsdatum enthalten. Bei späteren Überprüfungen muss lediglich der QR-Code in den entsprechenden Apps vorgezeigt werden. Hinzu kommt, dass ergänzend ein Lichtbildausweis vorgezeigt werden muss. Das gilt sowohl für digitale und herkömmliche Impfnachweise. Wer kein Smartphone besitzt, kann sich seinen QR-Code auch ausdrucken. Auch der Nachweis mithilfe der gelben Impfpässe ist weiterhin möglich, nur meist aufwendiger. Für Dienstleister, die die Zertifikate überprüfen müssen, soll es eine spezielle Prüf-App geben.