Zwischen dem Villingen-Schwenninger Stadtbezirk Weigheim und Trossingen will die Firma Eco Stor aus Kirchheim bei München ein großes Batteriespeicherwerk errichten – und zwar auf einer Fläche von rund 3,5 Hektar. Der Zweck: Die Anlage dient als riesiger Akku, um überschüssigen Strom etwa aus Solar- oder Windenergieanlagen zu speichern und ihn bei Bedarf wieder ins Netz einzuspeisen.

Nachdem im August 2024 dafür eine Bauvoranfrage eingereicht worden war, wie die Stadtverwaltung im November 2024 bestätigte, werden nun erstmals auch Bagger auf dem Projektgelände anrücken. Dies geschehe aber noch nicht für den Bau der Anlage, wie Eco-Stor-Pressesprecher Dieter Niewierra auf Anfrage betont.

Unternehmen holt Denkmalpfleger vorsorglich ins Boot

Es gehe nun um vorbereitende Erschließungsmaßnahmen. Dafür habe das deutsch-norwegische Unternehmen das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart mit Voruntersuchungen beauftragt. Der Schritt sei vorsorglich, so Niewierra, weil es in dieser Gegend schon andere archäologische Funde gegeben habe. Die Vorsorge ist aller Erfahrung nach auch berechtigt: Unerwartete Funde aus früheren Zeiten können sonst mitunter Bauprojekte empfindlich verzörgern.

Der Einsatz der Denkmalpfleger startet am 21. Juli und erstreckt sich auf das Gelände zwischen dem südöstlichen Teil Weigheims und der Autobahn A81, das für die Errichtung des Batteriespeichers vorgesehen ist, so Eco Stor. Der Aktion liege eine Vereinbarung zwischen dem Landesamt und Eco Stor unter Beteiligung der Stadt Villingen-Schwenningen und dem Schwarzwald-Baar-Kreis zugrunde.

Klären der archäologischen Verhältnisse

Das Landesamt geht demnach mit zunächst mit gröberem Gerät ans Werk. Um die archäologischen Verhältnisse zu klären, seien systematische Baggerschnitte durch das Erdreich vorgesehen. Dazu kämen gegebenenfalls Rettungsgrabungen zur Dokumentation von Funden und Kulturdenkmalen. Die archäologische Voruntersuchung dauert den Angaben zufolge voraussichtlich etwa sieben Wochen, anschließend werde der Boden wieder verfüllt.

Baustart nun erst Ende 2028 im Blick

Der geplante Baustart verschiebt sich laut Unternehmenssprecher Niewierra allerdings deutlich nach hinten. Im November 2024 sah Eco Stor den Baubeginn für Mitte 2027 noch als möglich an. Doch nun gehe man von einem Startdatum „gegen Ende 2028“ aus, so Sprecher Niewierra – vorausgesetzt natürlich, das Genehmigungsverfahren laufe wie geplant.

Der künftige Speicher soll aus drei Blöcken bestehen. Jeder Block hat ein eigenes Umspannwerk mit jeweils einem Hochspannungs-Transformator (125MVA) zur Umspannung auf Mittelspannung (33kV), 32 Containerstationen für die Wechselrichter und Transformatoren und 64 Containerstationen mit modernsten Lithium-Ionen-Batterien.

Das Speicherwerk werde damit über 300 Megawatt Leistung verfügen, was nach heutigem Stand einer Speicherkapazität von etwa 716 Megawattstunden (brutto) entspreche. Damit könnten rechnerisch rund 500.000 Mehrpersonen-Haushalte für jeweils zwei Stunden morgens und abends mit erneuerbarem Strom versorgt werden.