VS-Pfaffenweiler – In massive finanzielle Schieflage geraten ist der bayrische Agrar-Handelskonzern BayWa mit Sitz in München. Die Schockwellen dieser Entwicklung branden bis Pfaffenweiler. Dort hat ein Tochterunternehmen des Konzerns, die Firma BayWa r.e, bei den Spitalhöfen 2022 einen großen Solarpark auf einem landwirtschaftlichen Gelände gebaut und in Betrieb genommen. Ob die wirtschaftlichen Kalamitäten des Unternehmens negative Auswirkungen auf den Betrieb der Anlage haben, ist für Grundbesitzer Werner Biselli von den Spitalhöfen derzeit völlig unklar.

Wie der Bayrische Rundfunk aktuell berichtet, steht dem Mutterkonzern BayWa AG wirtschaftlich das Wasser offenbar bis zum Hals. Entsetzen herrscht bei Aktionären und Banken; Kleinanlegern droht angeblich der Totalverlust. Massiv betroffen soll dem Bericht zufolge auch die Tochtergesellschaft BayWa r.e. sein, mit dem der Konzern in den vergangenen Jahren offensiv in den Bau und den Betrieb von Windkraft- und Freiflächen-Photovoltaikanlagen eingestiegen ist.

Windkraftanlagen wie in Schömberg im Schwarzwald, so berichtet der Bayrische Rundfunk in seiner Nachrichtensendung BR 24, ließen Privatanleger aktuell zittern. Dieses Projekt wurde unter anderem auch durch so genanntes Crowdfunding von Bürgern mitfinanziert. Die BayWa r.e. hatte das Projekt als „Bürgerbeteiligung“ mit guter Verzinsung angepriesen.

Doch beim Kleingedruckten endete der schöne Schein. Der Bayrische Rundfunk zitiert die BayWa r.e.-Investmentanalyse von Peter Mattil, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht in München. Der stellt fest, dass den Anlegern im Kleingedruckten keine Beteiligungsrechte eingeräumt worden seien und ihnen nun der Totalverlust ihrer Einlagen drohe. Für Werner Biselli aus Pfaffenweiler, auf dessen Grundstück die BayWa r.e. eine knapp zehn Hektar große Freiland-Photovoltaikanlage mit moderner Speichertechnik 2022 in Betrieb nahm, war die Nachricht ein Schock, wie er einräumt. Biselli hat sich zwar nicht mit eigenem Geld am Bau des Solarparks beteiligt. Ihn plagt aber die Sorge, wie es nun mit der Anlage weitergehen wird. „Ich habe noch keinerlei Informationen seitens der BayWa r.e erhalten, wie es weitergeht. Und es bleibt mir nichts anders übrig als abzuwarten“, zeigt sich Biselli verärgert. Hoffnung habe er, dass die BayWa AG zu groß sei, um fallengelassen zu werden. Was ihn beruhige, sei, dass er lediglich Verpächter des zehn Hektar großen Areals sei und nicht Anleger bei der BayWa. „Sorgen mache ich mir aber, ob die Pacht im Frühjahr 2025 kommen wird“, sagt Biselli.