Was bringt eigentlich die Behelfsbrücke an der Peterzeller Straße? Wir haben uns mal die Verkehrslage an einem typischen Dienstag angeschaut. Und wir vergleichen mit der Situation im Januar. Gibt es wirklich weniger Stau?
Die Brigachbrücke wirkt auf den ersten Blick unscheinbar. Nur wenige Meter ist das Gewässer dort am Stadtrand breit. Aber die Querung über den Quellfluss der Donau ist für den Verkehr in der Stadt dennoch von Bedeutung.
Plötzlich geht nichts mehr
Das mussten Auto-, Lastwagen- und Busfahrer schmerzlich am 20. Dezember 2024 feststellen, als die Brücke plötzlich gesperrt war. Zwei Tage zuvor hatte das Grünflächen- und Tiefbauamts erhebliche Mängel in Form von Hohlräumen in der Bausubstanz offengelegt.
Die Folge: Ausufernde Staus auf der Umleitungsstrecke – vor allem auf Kirnacher Straße und Richthofen Straße. Die Stadt optimierte am 16. Januar die Ampelschaltung an der Kreuzung der beiden Straßen. Das brachte deutliche Erleichterung. Im Berufsverkehr brauchte es jedoch nach wie vor jede Menge Geduld.
Diese Idee bringt die überraschende Lösung
Klar war zu diesem Zeitpunkt, dass eine neue Brücke erst in der zweiten Jahreshälfte 2026 fertig sein kann. Da griff der SÜDKURIER die Idee des Leserbriefschreibers Reinhard Delor auf: Warum nicht eine Behelfsbrücke installieren?
Auch die Freien Wähler machten sich für eine Behelfsbrücke stark. So ein portabler Bausatz wird aus mehreren Stahlträgern und Betonfertigteilen vor Ort zusammen gesetzt. Dann stellte sich heraus, dass es ein Bauunternehmen ein passendes Modell verfügbar hatte. Für diese Behelfsbrücke war es nicht der erste Einsatz an der Brigach. Sie wurde bereits beim Neubau einer Brücke im Brigachtaler Weiler Beckhofen verwendet.

Seit Freitag, 7. März, fließt der Verkehr wieder über die Peterzeller Straße. Einspurig im Gegenverkehr, so wie schon über längere Zeit vor der endgültigen Sperrung der alten Brücke. Von Staus ist jetzt keine Rede mehr. Aber stimmt der Eindruck auch?
Berufsverkehr morgens
Schon morgens um 8 Uhr am Dienstag, 25. März, zeigt Google Maps eine völlig andere Lage als bei unserer ersten Überprüfung im Januar. Während sich damals die Autos an auf der Kirnacher Straße vom Ortsschild bis an die Dattenberg-/Richthofenstraße stauten, fließt der Verkehr.

Lediglich vor den Kreuzungen gibt es kurze Fahrzeugschlangen – angesichts der Ampeln aber der Normalfall bei höherem Verkehrsaufkommen. Auf der Peterzeller Straße in Richtung Kurgebiet müssen die Pendler mitunter kurz warten: Die Gegenrichtung hat auf der Behelfsbrücke Vorfahrt.

Stoßzeit rund ums Mittagessen
Um 12 Uhr wurde es im Januar auf der Richthofenstraße in Richtung Dattenbergstraße dunkelrot. Laut der Kartenanzeige gab es über die gesamte Kirnacher Straße hinweg stockenden Verkehr. Die Beeinträchtigungen zogen sich ununterbrochen von der Peterzeller bis an die Vöhrenbacher Straße.

Ein ganz anderes Bild zeigt sich am 25. März. Die meisten Werktätigen kommen vermutlich pünktlich zum Mittagessen und danach wieder zurück ins Geschäft. Gelbe Markierungen vor den Ampelkreuzungen zeigen, dass um diese Uhrzeit einiges los ist. Stau gibt es aber nicht.
Der Feierabend ruft
Den Nachmittag verlagerte sich das Hauptverkehrsaufkommen auf die Richthofen- und Dattenbergstraße. Im Januar gab es dort um 17 Uhr jeweils vor der Kirnacher Straße lange Warteschlangen. Auf der Kirnacher Straße selbst war es die zweithöchste Belastung des Tages.

Im März geht es hingegen vergleichsweise entspannt zu. Auf der Kirnacher Straße stockt es ein wenig an der Ortseinfahrt sowie aus Richtung Vöhrenbacher Straße vor dem zentralen Knotenpunkt am Kasernengelände.
Die Daten von Google Maps bestätigen also den Eindruck, dass sich das Verkehrsaufkommen in dem betroffenen Gebiet normalisiert hat. Die Kombination aus geänderter Ampelschaltung und Behelfsbrücke wirkt also offenbar.