Endlich haben die Villinger ihren geliebten Kater wieder, wenn auch dessen Befreiung aus dem Romäusturm dieses mal nicht ohne Komplikationen ablief.

Da steht er in seiner ganzen Pracht, er schaut noch etwas verkatert aus der Wäsche.
Da steht er in seiner ganzen Pracht, er schaut noch etwas verkatert aus der Wäsche. | Bild: Hans-Jürgen Götz

Pünktlich um 14 Uhr fanden sich bei strahlendem Sonnenschein Tausende von Narren in den engen Rietgassen ein, um endlich wieder ihren Kater empfangen zu können. Auch der Generalfeldmarschall und sein ganzes Gefolge kamen aus der Oberen Straße zum Turm.

Was für ein Bild: Dicht an dicht stehen die Besucher und bejubeln die Stadtharmonie und die Abordnungen der Zunft und der Glonkis an.
Was für ein Bild: Dicht an dicht stehen die Besucher und bejubeln die Stadtharmonie und die Abordnungen der Zunft und der Glonkis an. | Bild: Hans-Juergen Goetz

Die Katzenmotter zeigte sich derweil schon mächtig genervt, weil der Kater nicht mehr aus dem Turm kommen wollte: „Der hät g‘sait, er will des nimme hau, mit euch und de Katze uf d‘Fasnet gau.“

Auf Papas Schultern hat man eindeutig den besseren Überblick.
Auf Papas Schultern hat man eindeutig den besseren Überblick. | Bild: Hans-Juergen Goetz

In seiner Begrüßungsrede beschwerte sich dann auch der OB bei der Katzenmusik, dass sein Redetext viel zu kurz sei – und eh immer nur das Gleiche. Der Generalfeldmarschall machte ihm dann aber unverhohlen klar, dass er lange Texte nur beim Stadtrat verlesen dürfe und als Schwenninger Politiker hier für ihn einfach nicht mehr drin sei.

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Und während sie nochmal nach dem Kater schauen, fängt es im Turm an zu brennen, schwarze Wolken kommen ganz oben raus. Mit Sirene und Feuerwehrhelmen bestückt, geling es dann aber schnell, das Feuer zu löschen.

Endlich ist er da, der Kater Miau, jetzt wird erstmal geschunkelt mit Rietbürgermoaschter Heinz Zimmermann, Katzenmotter und ...
Endlich ist er da, der Kater Miau, jetzt wird erstmal geschunkelt mit Rietbürgermoaschter Heinz Zimmermann, Katzenmotter und Generalfeldmarschall Dominik Schaaf (von links). | Bild: Hans-Juergen Goetz

Als der Kater dann endlich doch aus dem Turm kommt, hat er zur Überraschung aller einen Hippie im Schlepptau und die Katzenmotter teilt dem Rietvolk mit: „Ich han de Kater nimme im Griff, der isch jetzt die meiste Ziit mit Schischa bekifft“.

Katerbefreiung aus dem Romäusturm Video: Hans-Jürgen Götz

Und tatsächlich wollte der Kater auch gleich zur nächsten Shishabar laufen, die Fasnet war ihm völlig egal. Das beherzte Eingreifen des Generalfeldmarschalls war also nötig: „Wenn du jetzt nit vernünftig bisch, isch‘s für dich vorbei, no isch endgültig Schluss mit dere Narretei.“

Was für ein Anblick: Tausende drängen sich im Riet und rufen laut nach dem Kater, der nicht aus dem Turm will.
Was für ein Anblick: Tausende drängen sich im Riet und rufen laut nach dem Kater, der nicht aus dem Turm will. | Bild: Hans-Juergen Goetz

Auch das heftige Zureden der anderen konnten den Kater dann doch noch überzeugen, mit auf die Fasnet zu gehen. Er resümierte: „No mueß ich schweren Herzens des Rauche hald bliebe lau, wenn ich will am Fasnet Sunntig wieder mit de Katze uf d‘Fasnet gau“.

Hier winkt das Katzenpaar huldvoll in die Menge.
Hier winkt das Katzenpaar huldvoll in die Menge. | Bild: Hans-Juergen Goetz
Katerbefreiung aus dem Romäusturm Video: Hans-Jürgen Götz

Und so ist dann gerade nochmal alles gut gegangen. Das Rietvolk hatte seinen Kater wieder, dieses mal sogar etwas beschwingter als sonst, sozusagen mit Schischa „vorgeglüht“ und ab jetzt in Begleitung eines Hippies. Glückselig zog dann der ganze Tross durchs Riet und ins Städtle, vorbei an vielen begeisterten Narren am Straßenrand. Beim Eiscafè Zampolli kam der Zug kurz ins Stocken, denn hier hatte sich gerade eine lange Schlange vor der Eistheke gebildet.

Krah, krah – auch die Rietvögel dürfen nicht fehlen, schließlich ist das Riet ihre Heimat.
Krah, krah – auch die Rietvögel dürfen nicht fehlen, schließlich ist das Riet ihre Heimat. | Bild: Hans-Jürgen Götz