Endlich haben die Villinger ihren geliebten Kater wieder, wenn auch dessen Befreiung aus dem Romäusturm dieses mal nicht ohne Komplikationen ablief.

Pünktlich um 14 Uhr fanden sich bei strahlendem Sonnenschein Tausende von Narren in den engen Rietgassen ein, um endlich wieder ihren Kater empfangen zu können. Auch der Generalfeldmarschall und sein ganzes Gefolge kamen aus der Oberen Straße zum Turm.

Die Katzenmotter zeigte sich derweil schon mächtig genervt, weil der Kater nicht mehr aus dem Turm kommen wollte: „Der hät g‘sait, er will des nimme hau, mit euch und de Katze uf d‘Fasnet gau.“
In seiner Begrüßungsrede beschwerte sich dann auch der OB bei der Katzenmusik, dass sein Redetext viel zu kurz sei – und eh immer nur das Gleiche. Der Generalfeldmarschall machte ihm dann aber unverhohlen klar, dass er lange Texte nur beim Stadtrat verlesen dürfe und als Schwenninger Politiker hier für ihn einfach nicht mehr drin sei.
Und während sie nochmal nach dem Kater schauen, fängt es im Turm an zu brennen, schwarze Wolken kommen ganz oben raus. Mit Sirene und Feuerwehrhelmen bestückt, geling es dann aber schnell, das Feuer zu löschen.

Als der Kater dann endlich doch aus dem Turm kommt, hat er zur Überraschung aller einen Hippie im Schlepptau und die Katzenmotter teilt dem Rietvolk mit: „Ich han de Kater nimme im Griff, der isch jetzt die meiste Ziit mit Schischa bekifft“.
Und tatsächlich wollte der Kater auch gleich zur nächsten Shishabar laufen, die Fasnet war ihm völlig egal. Das beherzte Eingreifen des Generalfeldmarschalls war also nötig: „Wenn du jetzt nit vernünftig bisch, isch‘s für dich vorbei, no isch endgültig Schluss mit dere Narretei.“

Auch das heftige Zureden der anderen konnten den Kater dann doch noch überzeugen, mit auf die Fasnet zu gehen. Er resümierte: „No mueß ich schweren Herzens des Rauche hald bliebe lau, wenn ich will am Fasnet Sunntig wieder mit de Katze uf d‘Fasnet gau“.
Und so ist dann gerade nochmal alles gut gegangen. Das Rietvolk hatte seinen Kater wieder, dieses mal sogar etwas beschwingter als sonst, sozusagen mit Schischa „vorgeglüht“ und ab jetzt in Begleitung eines Hippies. Glückselig zog dann der ganze Tross durchs Riet und ins Städtle, vorbei an vielen begeisterten Narren am Straßenrand. Beim Eiscafè Zampolli kam der Zug kurz ins Stocken, denn hier hatte sich gerade eine lange Schlange vor der Eistheke gebildet.
