Die Stadtverwaltung hat angefangen, ihren Fuhrpark auf vollelektrische Autos umzustellen, um damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Für die Mitarbeiter des Jugendamtes sind bereits drei Elektrowagen im Einsatz. Allerdings: Ein zügige Umrüstung ist nicht vorgesehen. Dafür fehlt es dem Rathaus an der nötigen Lade-Infrastruktur.

Der Fuhrpark der Stadt umfasst, ohne das schwere Gerät des städtischen Baubetriebshofs, insgesamt 56 Fahrzeuge. Drei davon sind seit kurzem die ersten reinen Elektrofahrzeuge. Beschafft wurde drei Volkswagen Typ „ID3“, dem neuen Elektro-Golf.

„Es ist Ziel der Verwaltung, den Fuhrpark auf E-Autos umzustellen, was aber nur schrittweise möglich ist“, räumt Rathaussprecherin Oxana Brunner ein. Voraussetzung für eine Umrüstung sei eine entsprechende Ladeinfrastruktur an den Fahrzeugstandorten, „die derzeit nur bedingt vorhanden ist“. Aus Kostengründen plant die Stadt daher folgende Taktik: Soweit bereits Ladegeräte vorhanden sind, wie etwa im Rathaushof Villingen oder in der Josefsgasse 7, oder eine Elektrifizierung der Standorte ohne immense Kosten umgesetzt werden kann, werden ausschließlich E-Fahrzeuge beschafft.

Was die Stadt für ihren Fuhrpark bisher ausgibt, ist nicht transparent. Ein zentrales Fuhrparkmanagement gibt es bisher nicht, räumte die Rathaussprecherin ein. Aktuell arbeite die Verwaltung aber daran, ein solches Management einzuführen, um künftig eine zentrale Beschaffung und Verwaltung der Fahrzeuge sicherzustellen. Brunner: „Neben einheitlichen Standards verspricht sich die Stadtverwaltung hiervon vor allem geringere Anschaffungs- beziehungsweise Leasingkosten.“

Als nächster Schritt zur Umrüstung des Fuhrparks will die Verwaltung eine „Elektrifizierungsanalyse“ durchführen, um möglichst alle Standorte mit E-Fahrzeugen ausstatten zu können. Parallel hierzu wird derzeit die Ausschreibung eines Rahmenvertrages vorbereitet, durch welchen der schrittweise Austausch der Benzinfahrzeuge durch E-Fahrzeuge sichergestellt werden soll.

Leihen statt kaufen lautet nun die Maxime. In der Vergangenheit wurden die Dienstfahrzeuge der Stadt nahezu ausschließlich gekauft. „Das neue Konzept sieht vor, die Fahrzeuge zentral zu leasen, um dadurch zeitnah, kostensparend und unbürokratisch auf neue klimaschonende Techniken umsteigen zu können“, so Brunner.

Die Rathauschefs indes haben bisher keine E-Autos. Sowohl Oberbürgermeister Jürgen Roth als auch Baubürgermeister Detlef Bührer fahren derzeit noch Diesel. Doch auch für sie ist früher oder später der Umstieg auf E-Autos vorgesehen.

Mehrere E-Bikes im Einsatz

Im übrigen denkt die Verwaltung nicht nur in Automobilen: Etliche Dienststellen sind bereits mit E-Bikes ausgestattet. „Die Mitarbeiter sind gehalten, naheliegende Termine mit den Fahrrädern abzuwickeln“, heißt es aus dem Rathaus.