Lotto gespielt hat fast schon jeder einmal und viele davon über die Jahre auch in der Lotto-Annahmestelle in der Villinger Paradiesgasse. Nachdem dessen langjähriger Besitzer, Egbert Duffner, im Jahre 2017 verstorben war, übernahm Michael Gronert das Geschäft. Im Januar wird es nun aber erneut den Besitzer wechseln.

„Den Laden wollte ich schon immer haben und trenne mich nur schweren Herzens davon“, berichtet Gronert, der schon lange in der Zigaretten-Branche aktiv war. Nun will er sich aber beruflich verändern und da kam ein Übernahmeangebot des neuen Betreibers gerade recht.
Der Nichtraucher Gronert hat die letzten fünf Jahre aber durchaus genossen. Vor allem der Kontakt mit seinen vielen Stammkunden wird ihm fehlen. Ob schon mal jemand einen größeren Betrag bei ihm gewonnen hat, weiß er nicht. Gewinne über 1000 Euro werden direkt von der Lotto-Gesellschaft Baden Württemberg abgewickelt. Von größeren Gewinnen erfährt er nur, wenn glückliche Gewinner ihm das persönlich erzählen.
Frankfurter mit Rubbel-Glück
So wie jener Frankfurter Unternehmer, der auf einer Geschäftsreise 15 Rubellose bei ihm in Villingen gekauft hatte. Erst auf der Rückfahrt mit dem Zug hatte der Frankfurter dann beim Rubbeln zu seiner großen Freude festgestellt, dass er einen Hauptgewinn in Höhe von 15 000 Euro ergattert hatte. Und das veranlasste ihn einige Zeit später, erneut ein paar Lose im Laden in der Villinger Paradiesgasse zu kaufen und ihm von seinem damaligen Glück zu erzählen.

Viele Lottospieler füllen wöchentlich ihren Tippschein aus, meistens mit kleineren Einsätzen, berichtet der Geschäftsmann. Hin und wieder gibt auch mal jemand über 1000 Euro aus, in der Hoffnung in der nächsten Ziehung den großen Gewinn abräumen zu können. Michael Gronert, der die großen und kleinen Hoffnungen seiner Kunden mitbekommt, spielt selbst übrigens nicht. Das darf er als Lotto-Betreiber auch gar nicht.
Dank Zeitungen überlebt
In seinem kleinen Laden gibt es natürlich auch Zigaretten und Tabakwaren sowie Zeitungen und Zeitschriften. „Die Zeitungen haben uns über die Zeiten der Corona Lockdowns gerettet, denn dadurch durften wir unseren Laden weiterhin geöffnet haben“, erinnert sich Gronert an schwierige Zeiten. Ansonsten brummt das Geschäft: Viel Laufkundschaft auf dem Weg zum Bahnhof und treue Stammkunden kaufen regelmäßig bei ihm ein und versuchen ihr Spielglück.
Amüsiert erinnert er sich noch an einen ganz speziellen Kunden. Der kam am helllichten Nachmittag vorbei und wollte, dass Gronert für 50 Euro seinen Laden für eine Stunde abschließt. „Der Mann suchte eine Gelegenheit für ein kleines Schäferstündchen“, erinnert er sich mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Diesen Kundenwunsch konnte er aber nicht erfüllen, selbst nachdem der Interessent sein Angebot auf 100 Euro erhöht hatte.
Neuerungen ab Januar
Ab Januar übernimmt dann die Betreiberfirma Südkiosk den Laden. Neben Donaueschingen und Furtwangen wird das dann deren dritte Filiale im Schwazwald-Baar-Kreis. Das Personal wird übernommen, zukünftige Filialleiterin wird Monika Wehrle. Alles soll genau wie bisher auch weiter laufen. Als Neuerung wird der Laden dann auch schon ab 7.30 Uhr geöffnet haben und zusätzlich noch einen DHL Paket-Shop bieten.