In der Gastronomie gelten verschärfte Corona-Regeln mit 2G-Plus. Seit vergangenen Samstag müssen somit auch geimpfte und genesene Gäste bei ihrem Restaurant- oder Kneipenbesuch einen aktuellen Schnelltest vorweisen. Das trifft zumindest zu, wenn zweite Impfung oder Genesung mehr als sechs Monate her sind: Das sorgt bei den Gastronomen für die Befürchtung, dass künftig noch mehr Gäste fernbleiben werden. Wir haben einige Villinger Gastronomen dazu befragt.

Jochen Schwarzwälder, Betreiber des erst vor drei Monaten eröffneten Familienrestaurants „Zum Kuckuck“ in der Färberstraße hat angesichts der bevorstehenden Wochen große Bauchschmerzen. Er rechnet „mit hochkarätigen Einbußen. Wir haben bereits durch 2G erhebliche Einbußen gespürt. 2G-Plus macht die wirtschaftliche Situation nicht einfacher.“
Er sieht in der Verordnung einen faktischen Lockdown und sagt, dass ein maßvoller Lockdown mit entsprechenden Hilfen für die Gastronomie vernünftiger gewesen wäre. „Dann hätte man sich darauf vorbereiten können.“ So hängen die Gastronomen in der Luft, was das Weihnachts- und Silvestergeschäft betrifft. Dass die politische Nachjustierung, wonach geboosterte Gäste keinen Schnelltest vorweisen müssen, eine große Entspannung bringen werde, glaubt er nicht. Um hier wenigstens etwas zu retten „und um unsere Gäste bei Laune zu halten, werden wir verstärkt auf Liefer- und Abholservice setzen.“
Ähnlich sieht es auch Antonio Garofalo, der gemeinsam mit seinem Bruder Marco den „Löwen“ in der Oberen Straße führt. Schon mit Einführung der 2G-Regel habe das Tagesgeschäft spürbar nachgelassen. „Mittags ist jetzt schon praktisch ausgestorben.“ Wenn die Gäste jetzt noch einen tagesaktuellen Schnelltest vorweisen müssen, glaubt er, dass dies weiteren Gästen die Lust am Essen gehen vermiesen werde. Zumindest mittags. „Abends kann man sich eher auf einen Test einstellen, als ihn in der Mittagspause irgendwo zu machen.“
Das Geschäft ist auch angesichts der steigenden Inzidenzzahlen schwierig. „Uns sind in den vergangenen Wochen mit einer Ausnahme alle Weihnachtsfeiern abgesagt worden.“ Auch Antonio Garofalo hätte einen kompletten Lockdown befürwortet. „So kann man nichts planen.“ Wie er weiter sagt, werde es im „Löwen“ aus diesem Grund keine Weihnachts- und keine Silvestermenüs geben.
Rudi Fürst-Maschek vom „Café am Riettor“ befürchtet schwere Einbußen und will entsprechend schnell reagieren. „Wir werden das Geschehen und den Besuch unserer Gäste in dieser Woche beobachten und dann entscheiden, ob wir unser Café ab übernächster Woche schließen werden.“