Sie haben alle eigentlich nur ihren Job erledigt. Und doch war der Einsatz beim großen Brand in der Villinger Innenstadt am Samstag, 14. Juni – kein alltäglicher Einsatz für die zahlreichen Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rotem Kreuz, Malteser Hilfsdienst, Johanniter Unfallhilfe, Technischem Hilfswerk und vielen mehr. Sogar Innenminister Thomas Strobl schaute vorbei.

Innenminister Thomas Strobl /(Mitte, mit Sparkassenchef Arendt Gruben liks und OB Jürgen Roth, rechts), bedanke sich persönlich bei den ...
Innenminister Thomas Strobl /(Mitte, mit Sparkassenchef Arendt Gruben liks und OB Jürgen Roth, rechts), bedanke sich persönlich bei den Einsatzkräften. | Bild: Sprich, Roland

Ihrem schnellen und professionellen Eingreifen der Helfer ist es zu verdanken, dass nicht noch mehr Gebäude beschädigt und Personen ernsthaft verletzt wurden. Dafür bedankten sich die Stadt Villingen-Schwenningen und die Sparkasse Schwarzwald-Baar am Sonntag mit einem Essen.

350 Personen, aktive Retter und deren Familienangehörigen, Koordinatoren der Leitstelle, aber auch zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung und anderer Behörden, die in den Tagen danach mit administrativen Aufgaben unter anderem dafür gesorgt haben, dass die 35 obdachlos gewordenen Menschen eine neue Bleibe gefunden haben.

Auf Einladung von Stadt VS und Sparkasse Schwarzwald-Baar haben rund 350 Einsatzkräfte und Angehörige den Großbrand vom 14. Juni in der ...
Auf Einladung von Stadt VS und Sparkasse Schwarzwald-Baar haben rund 350 Einsatzkräfte und Angehörige den Großbrand vom 14. Juni in der Neuen Tonhalle bei einem gemeinsamen Essen nachbearbeitet. | Bild: Sprich, Roland

Es war mehr als nur ein Balkonbrand

„Der 14. und 15. Juni waren für Sie alle eine Herausforderung von historischem Ausmaß“, richtete Oberbürgermeister Jürgen Roth seine Dankesworte an die ehrenamtlichen Kräfte der Rettungsorganisationen.

Er erörterte noch einmal den Ablauf des Einsatzes, der gegen 18.35 Uhr begann und für manche Einsatzkräfte erst am nächsten Morgen um 5 Uhr endete. So etwa bei Georg Zimmer.

Georg Zimmer fuhr die Drehleiter in die Goldgrubengase.
Georg Zimmer fuhr die Drehleiter in die Goldgrubengase. | Bild: Sprich, Roland

Der Maschinist, der seit 1998 bei der Feuerwehr Villingen-Schwenningen und seit 2021 in der Abteilung Villingen ist, rangierte eines der Drehleiterfahrzeuge, das in der Goldgrubengasse positioniert wurde.

„Bei der Anfahrt ans Gerätehaus habe ich schon die riesige Rauchsäule gesehen. Da war klar, dass das nicht nur wie gemeldet ein Balkonbrand sein kann“, sagt er.

Ein größeres Übel konnte verhindert werden

OB Roth zeigte sich auch sechs Wochen nach dem Brand erleichtert, dass das Feuer nicht auf das gegenüber der Brandobjekte liegende Sparkassengebäude übergegriffen ist.

„Außer einer gesprungenen Scheibe haben wir glücklicherweise keine Gebäudeschäden“, bilanzierte Arendt Gruben, der als Sparkassenchef nicht nur zu dem gemeinsamen Abend einlud, sondern auch persönlich ein „großes Dankeschön“ an die Helfer richtete.

Einer, der diesen Einsatz, ebenso wie viele Kameraden schnell nicht vergessen wird ist Felix Fehrenbacher. Der Feuerwehrmann kam grade aus dem Urlaub, als der Melder losging. „Ich habe nur meine Tasche zuhause abgestellt und bin sofort los.“

Felix Fehrenbach kam gerade aus dem Urlaub zurück, als der Alarm losging.
Felix Fehrenbach kam gerade aus dem Urlaub zurück, als der Alarm losging. | Bild: Sprich, Roland

Als Atemschutzgeräteträger war er auf der Drehleiter, um mit einem Einreißhaken die Dachhaut der Gebäude aufzureißen. „Es war sehr heiß, obwohl die Dachhaut zunächst noch geschlossen war“, beschreibt er seinen Einsatzort.

Thomas Strobel hat gute Nachrichten für den Bevölkerungsschutz

Der oberste Chef für die Sicherheit im Land, Innenminister und stellvertretender Ministerpräsident Thomas Strobl, kam persönlich in der Neuen Tonhalle vorbei, um den Einsatzkräften zu danken.

„Dass das alles funktioniert hat, ist keine Selbstverständlichkeit“, sagte Strobl zu den „Heldinnen und Helden des Alltags“, wie er die Einsatzkräfte bezeichnete. Die Landesregierung wisse dieses ehrenamtliche Engagement zu schätzen.

Innenminister Thomas Strobl sagte, dass das Land im nächsten Doppelhaushalt knapp 100 Millionen Euro für den Bevölkerungsschutz im Land ...
Innenminister Thomas Strobl sagte, dass das Land im nächsten Doppelhaushalt knapp 100 Millionen Euro für den Bevölkerungsschutz im Land zur Verfügung stelle. Damit könnten alle Anforderungen und Anfragen positiv beschieden werden. | Bild: Sprich, Roland

In den vergangenen Jahren seien die zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel für den Bevölkerungsschutz deutlich gestiegen. Und noch eine gute Nachricht hatte Strobl mit dabei. „Seit 2021 können wir alle Anfragen von Feuerwehren in den rund 1000 Kommunen in Baden-Württemberg positiv bescheinen.“

In Richtung des Gesamtkommandanten Markus Megerle, den er an dem Abend zum städtischen Branddirektor ernannte, sagte OB Jürgen Roth, „dass die kommenden Haushaltsberatungen in Sachen Ersatz- und Neubeschaffungen relativ einfach ausfallen dürften“.

Die Entlohnung für ihren Einsatz kam in Form von Paella, Currywurst und Spießbraten.