Carolin Joos

In Nelly Meckes Leben ist viel los. Sie ist Schülerin auf dem Zinzendorfgymnasium, ihre Freizeit verbringt sie im Schwimmbecken und ihre restlichen freien Minuten gehören Familie und Freunden. Sie liebt es, aktiv zu sein und kann nicht tatenlos rumsitzen, wenn sie ein Problem entdeckt.

Seit ein paar Jahren wächst ihr Interesse an Politik, Gesellschaft und Recht immer mehr. Genau deshalb hat sie sich dieses Jahr entschieden, Mitglied des Jugendgemeinderates Villingen-Schwenningen zu werden und ist jetzt gewählte Vertreterin im Sportausschuss.

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Wie würde Sie sich selbst in drei Wörtern beschreiben?

„Diszipliniert, hilfsbereit, zuverlässig.“

Ihre Motivation für den Jugendgemeinderat?

„Es war eher Zufall, dass ich von den Wahlen erfahren habe. Doch dann habe ich mich abends mit meinem Vater hingesetzt und gemerkt, dass es einige Sachen gibt, die ich gerne verbessern oder gestalten würde. Gerade die Verbindung zwischen den Sportvereinen und der Jugend finde ich schwach“, erzählt sie.

Sie wünscht sich, mehr Platz für Kinder zu schaffen und mehr sportliche Angebote, die nicht nur auf die Jugend passen. „Natürlich heißt es Jugendgemeinderat und nicht Kindergemeinderat, aber die Kinder von heute sind die Jugend von morgen.“ Wenn man also schon die Kleinen mit dem Jugendgemeinderat vertraut mache und Projekte gestaltet, die auch sie interessieren, werden sie vielleicht die späteren Mitglieder.

Ihr Ziel: „Veränderung schaffen, erste Erfahrungen in der Politik sammeln und mehr Angebote für Kinder kreieren.“

Worauf sind Sie besonders stolz?

„Vielleicht, dass mein Team und ich Teil des baden-württembergischen Kaders im Synchronschwimmen sind. Aber natürlich auch, dass ich im Jugendgemeinderat mitmachen darf und mich einbringen kann.“

Die Zukunft?

„Ich bin dem Jugendgemeinderat beigetreten, um die politische Welt kennenzulernen. Später möchte ich Jura studieren mit dem Schwerpunkt Menschenrecht. Da ist es nicht schlecht, wenn man schon ein bisschen Erfahrung gesammelt hat, wie das ganze politische System abläuft. “

Was genau machen Sie im Jugendgemeinderat?

Meckes wurde zur Vertreterin im Sportrat gewählt, was natürlich perfekt zu ihr passt. Sie kommt als Vertreterin der Jugend in die Sitzung des Sportrates und kann dort auch die Ideen des Jugendgemeinderates vorstellen. Derzeit steckt sie voll in der Planung zu dem Projekt „50 Jahre Villingen-Schwenningen“. Dafür soll eine Staffel im Freibad stattfinden, bei der immer zwei aktive Vereinsmitglieder und zwei Personen, die nicht im Verein sind, in Teams antreten.

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So soll eine Art sportlicher Wettkampf stattfinden, bei dem jeder herzlich willkommen ist. „Ich hoffe, dass genau bei solchen Projekten die Kinder und Jugend mehr mit Sport in Verbindung kommen.

Diejenigen, die nicht im Verein schwimmen, können so den Verein und auch neue Leute kennenlernen. Vielleicht wird daraus ja ein neues Hobby“, meint sie. Nachdem dieses Projekt abgeschlossen ist, hat sie schon viele weitere Ideen, die Sie angehen möchte.

Wie empfanden Sie die ersten zwei Sitzungen?

„Mir macht es unglaublichen Spaß. Wir können uns zum Glück in Präsenz treffen und so viel besser reden. Es ist einfach schön, dass dort nur junge Menschen sind, die sich auch wirklich mit den Themen beschäftigen wollen, wir sind ja alle freiwillig da. Wir streiten uns fast schon darum, wer was machen darf. Und der Austausch mit anderen politisch Interessierten ist auch sehr spannend. Jede Idee wird akzeptiert, ernstgenommen und durchdiskutiert.“

Ist die große Politik eine Option?

„Genau weiß ich das noch nicht. Bis jetzt finde ich es natürlich interessant, aber mir reicht die Jugendgemeinderat-Ebene. Aber man weiß ja nie, was in der Zukunft so passiert“, erzählt sie. Ihr gehe es eher darum regionale Themen anzugehen und zu verbessern.

Erneute Kandidatur in zwei Jahren?

Vermutlich eher nicht. Dadurch, dass sie bereits in einem Jahr ihr Abitur in der Tasche hat, ist sie während den Neuwahlen schon am Studieren. Wenn sie den Jugendgemeinderat früher kennengelernt hätte, wäre sie bestimmt länger Mitglied gewesen, erzählt sie, es sei jetzt aber ein bisschen spät. „Ich möchte lieber den Platz für die Jüngeren freigeben. Ich hoffe, dass bald auch schon die kleineren vom Jugendgemeinderat erfahren. Man kann schließlich schon ab 14 kandidieren.“

Das Motto?

„Nicht nur meckern, sondern auch verändern.“