Zum Spatenstich für eine neue Werkstatthalle hatte der Oldtimer-Spezialist Legend Motors ins Gewerbegebiet Herdenen eingeladen. Auf eine Fläche von 3500 Quadratmetern siedelt sich die Firma dort an und baut ein neues Gebäude. Im ersten Schritt entsteht dort eine zweigeschossige Werkstatthalle mit Büros und Sozialräumen. Wenn das Geschäft weiter so wächst wie bisher auch, dann sind bereits die nächsten Bauabschnitte geplant.
Inhaber Clemens Hummel hat das KFZ-Handwerk von der Pieke auf gelernt und danach noch ein Ingenieurstudium darauf gesattelt. So war er zunächst in der Automobilbranche als Projektingenieur tätig, bevor er sich 2019 mit seiner Firma Legend Motors selbstständig machte. Denn sein Traum war es immer, Oldtimer zu restaurieren. Zunächst begann alles in einer kleinen Lagerhalle, später lief dann alles in einer größeren Werkstatt im Gewerbegebiet Vockenhausen.
Die Kunden kommen teilweise von weit her
Das Geschäft boomt, die Kunden kommen aus einem Umkreis von 150 Kilometern und mehr und so reifte bei Hummel der Plan, eine neue und größere Werkstatt zu bauen. Auf dem Nunnensteig erwarb er 2022 das passende Baugrundstück, idealerweise gleich in Nachbarschaft zu bereits dort ansässigen Automobil-Werkstätten und Dienstleistern aller Art.
Die Corona-Pandemie und die schnell überbordenden Baupreise und Zinsen schoben dem Vorhaben dann aber erst mal einen Riegel vor. Die Lage hat sich inzwischen aber wieder etwas normalisiert und so kann es jetzt endlich losgehen.
Auch das zweite Standbein boomt kräftig
Den Platz braucht Hummel auch dringend, denn inzwischen nimmt auch sein zweites Standbein enorm Fahrt auf, im wahrsten Sinne des Wortes. Denn er hat eine von ganz wenigen Fachwerkstätten im Land, die sich darauf spezialisiert haben, Oldtimer aller Art auf Elektroantrieb umzubauen.
„Was ist das für eine wirre Idee“, dachte sich Bürgermeister Jürgen Roth, der beim Spatenstich mit geholfen hat. Dabei bezog er sich auf seinen ersten Besuch zusammen mit dem Regierungspräsidenten und erinnert sich noch gut, wie beide von dieser neuen Geschäftsidee beeindruckt waren.
So wird der OB selbst zum glühenden Fan
Und so wurde Roth schnell zu einem glühenden Unterstützer dieser innovativen Geschäftsidee, die weit und breit ihresgleichen sucht und viel Zukunftspotenzial verspricht. „Der Denkansatz ist schon ein ganz besonderer“, so Roth, der froh ist, in Herdenen ein weiteres Unternehmen im Automobil-Cluster begrüßen zu dürfen.
Üblicherweise legen Oldtimer-Freunde großen Wert auf eine möglichst originalgetreue Restaurierung und Erhalt ihrer wertvollen Fahrzeuge. Und das schließt den Motor und seinen Sound mit ein. Inzwischen zeichnet sich aber ein neuer Trend ab, dass vor allem die sogenannten Youngtimer alternativ auch auf einen elektrischen Antrieb umgebaut werden.
Viele Kunden besitzen große Oldtimer-Sammlungen
Denn es kostet viel Geld, einen alten Motor zu restaurieren und für das Bewegen eines Oldtimers im täglichen Alltagsbetrieb ist ein lautloser und sparsamer E-Antrieb durchaus eine praktikable Alternative. So kommen Hummels neue Kunden auch aus dem ganzen Bundesgebiet und viele davon besitzen meist auch eine größer Oldtimer-Sammlung.
Dabei ist jeder neue Auftrag eine Einzelanfertigung, denn hier kann Hummel zwar Elektronikteile und Batterien von der Stange einsetzen, der Umbau selbst ist aber immer sehr individuell. Und so hat Hummel ein breites Wissen rund um das Thema E-Autos erworben, dass er auf diesem Gebiet gleichzeitig auch noch als anerkannter Sachverständiger tätig ist.