Radfahren ist schön. Insbesondere dann, wenn man sagen kann, dass man dort lebt, wo andere Urlaub machen. Wie im Schwarzwald-Baar-Kreis, wo man jedes Mal in Verzückung geraten kann, wenn man, in Villingen startend, mit dem Rad unterwegs ist.
Wer beispielsweise auf dem Römerweg rollt, hat zwischen Zollhaus und Donaueschingen einen fantastischen Blick auf die Voralpen. Von Hochemmingen über Heidenhofen nach Pfohren bietet sich die Aussicht auf die Alb. Von Weilersbach durchs Längental begleitet einen das Schwarzwaldpanorama.
Was alles in der Natur landet
Bequem zu fahren, da kaum mit Steigung verbunden, ist der gut ausgebaute Radweg nach Donaueschingen, der häufig an der Bahnlinie entlangführt. Erst kürzlich wieder fuhr ich die Strecke und hatte dabei vorsorglich eine Mülltüte in die Satteltasche gesteckt. Denn was einem am Radwegesrand immer wieder unangenehm auffällt, sind die vielen Dinge, die Menschen, scheinbar in Panik geraten, weit von sich werfen, wenn sie aus einem Zug steigen.
Im Gras und Gebüsch
Diese Dinge wollte ich einsammeln, zwecks sauberer Landschaft, und dies dokumentieren. Hier die Liste: Allein 19 Hygienemasken, wie sie im Bahnverkehr noch vorgeschrieben sind, fanden sich entlang der Bahnstationen von Brigachtal, Grüningen und Aufen im Gras verteilt. Neben den Masken landeten zwei Plastikschnellhefter, eine 1,5 und zwei 0,5 Liter PET-Getränkeflaschen, eine Dose Haarlack Wellaflex Men Mega, fünf Bäckerei- und zwei Metzgereitüten, eine halb geleerte Salatplastikschale sowie zwei sehr gut gefüllt Babywindeln in der mitgenommenen Mülltüte.
Kopfschüttelnd fragt man sich nun, was wohl in den Köpfen dieser Menschen vor sich gehen mag. Man kann nur hoffen, dass das ab ersten Juni erhältliche Neun-Euro-Ticket für den Nahverkehr zwar einen reißenden Absatz finden, dabei aber das Müllaufkommen entlang der Bahnstrecken nicht ebenso zunehmen möge.