Villingen-Schwenningen Ein Projekt der Gewerbeschule Villingen-Schwenningen (GSVS) soll für frischen Wind in der Mobilen Jugendarbeit der Stadt Villingen-Schwenningen sorgen: Im Rahmen des Berufspraktischen Unterrichts Metalltechnik wird das bestehende E-Lastenfahrrad des Streetworker-Teams umgebaut. Das teilt die Stadtverwaltung mit. Was ursprünglich als Transportmittel für bis zu sechs Kinder konzipiert wurde, werde nun kreativ umfunktioniert unter der fachkundigen Anleitung von Raphael Thoma, Lehrer an der GSVS.
Die Mobile Jugendarbeit, die dem Amt für Jugend, Bildung, Integration und Sport (JuBIS) angegliedert ist, suche gezielt öffentliche Plätze auf, an denen sich Jugendliche und junge Erwachsene aufhalten. Ihr Ziel sei es, Jugendliche und junge Erwachsene in ihrem Lebensumfeld zu erreichen, sie zu beraten und zu unterstützen. Dabei setze sie auf freiwillige und vertrauensvolle Beziehungen, um individuelle Herausforderungen gemeinsam anzugehen – sei es bei schulischen Problemen, Konflikten mit dem Gesetz oder Zukunftsfragen. Ihr Ansatz sei aufsuchend und niedrigschwellig: Sie komme ohne Vorbedingungen ins Gespräch, höre zu und vermittle bei Bedarf weitere Unterstützung. Neben individueller Beratung organisiere sie Freizeit- und Bildungsangebote, um Jugendlichen sowie jungen Erwachsenen neue Chancen und Perspektiven zu eröffnen.
Das E-Lastenfahrrad der Mobilen Jugendarbeit wurde vor allem für die höhere Mobilität der sozialpädagogischen Fachkräfte angeschafft. Dabei haben die Streetworker bewusst auf eine möglichst große Lastenbox geachtet, mit dem Gedanken im Hinterkopf, sich die Möglichkeit für einen Umbau offenzuhalten. Dieser soll nun von den Schülern der Gewerbeschule VS übernommen werden.
Zukünftig wird die große Lastenbox des Fahrzeugs mit einem Tischkicker als Deckel ausgestattet sein, was das Fahrrad zu einem innovativen Freizeitangebot für die Jugendlichen macht. Im Inneren der Box wird künftig Platz für verschiedene Spielgeräte wie Bälle, Tischtennisschläger, eine Musikbox sowie Snacks und Getränke sein. „Den Umbau des Rads habe ich einem sehr engagierten 18-jährigen Schüler, Philipp Grathwol, anvertraut. In enger Zusammenarbeit mit mir erstellt er den Bauplan und setzt diesen eigenständig um“, erklärt Raphael Thoma, der das Projekt im Rahmen seines Unterrichts betreut.
Der Schüler übernimmt dabei zahlreiche Aufgaben, vom Ausbau des alten Systems über das Einbauen neuer Ausstattungen bis hin zur Konzeption des neuen Designs der Lastenbox. Durch das Arbeiten am Fahrrad erweitern die Schüler ihre technischen Kenntnisse und erleben, wie sie mit ihrer Arbeit einen direkten Einfluss auf die Freizeitgestaltung ihrer Stadt haben. Das umgebaute E-Lastenfahrrad soll schon bald in Betrieb gehen. (pm/vkg)