So richtig überzeugt scheinen viele Menschen noch nicht zu sein vom neuen Mobilitätsangebot in Villingen-Schwenningen. Die 100 E-Roller der Firma Zeus sorgen für reichlich Diskussionsstoff im sozialen Netzwerk Facebook. Die meisten Menschen, die sich zu Wort melden, sehen das neue Angebot kritisch. Ein Überblick.

Facebook Nutzer Josef Krapf kritisiert das Konzept: „Und nachts fährt man dann mit den ollen Dieseln durch die Städte und sammelt die Dinger wieder ein. Wie in den ganzen anderen Städten auch. Ökologisch ganz großes Kino.“ Zeus gibt an, dass Akkus vor Ort getauscht werden. Das Einsammeln der Scooter ist demnach nicht notwendig. Roller bleiben dort stehen, wo sie abgestellt wurden, bis ein anderer Kunde sie ausleiht.

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Ebenfalls wenig begeistert äußert sich Facebook-Nutzerin Stein Jenny: „Für so einen Mist wird Geld verschwendet. Aber Kita-Gebühren erhöhen und so weiter. Was ein Schwachsinn.“ An dieser Stelle muss gesagt werden, dass der Stadtverwaltung keine Kosten entstehen. Die Roller werden von der Firma Zeus Scooter gestellt und verwaltet. Über einen Kooperationsvertrag ist geregelt, dass die Zeus ihre Roller in Villingen-Schwenningen verleihen darf. Im Gegenzug kann die Verwaltung auf Nutzungsdaten der E-Roller zugreifen. „Diese können dabei helfen, unsere Mobilitätskonzepte weiterzuentwickeln“, erklärt Sprecherin Oxana Brunner auf Nachfrage. Es sei eine Chance für die Zukunft. Die Daten zeigen zum Beispiel, wo und wie häufig die Roller genutzt werden. Daraus ließen sich wiederum Verbesserungsmöglichkeiten für die Mobilität der Zukunft ableiten.

„Für Großstädte total sinnvoll. In der historischen Altstadt von Villingen mit vorwiegend grober Pflasterung und drum herum Straßen mit vorwiegend Schlaglöchern, ein eher interessantes Unterfangen“, gibt Simone We Aus Be zu bedenken. Bis auf die angesprochenen Schlaglöcher sollte dieser Einwand allerdings kein Problem darstellen. Obwohl bereits erste Roller in der Fußgängerzone gesichtet wurden, ist das Fahren auf Gehwegen und in Fußgängerzonen eigentlich gar nicht erst erlaubt.

„Es ja nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Roller aus der Brigach oder Donau geborgen werden müssen – wie zum Beispiel in Paris und Marseille„, schreibt Nutzer Chris Willy. In den Medien wird tatsächlich von solchen Vorfälle in anderen Städten berichtet.

Rainer Goettel teilt mit: „Ich selber finde, dass VS zu klein ist für die Dinger. Und selbst in größeren Städten fände ich ordentliche Fahrräder besser, als Tretroller selbst mit E-Krams. Das ist nix Halbes und nix Ganzes.“

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Jacqueline Barišic fragt sich in Zeiten von Corona, ob es an jedem Roller auch ein kleines Handdesinfektionsmittel gibt, um die Hygienemaßnahmen einzuhalten. Dazu schreibt die Firma Zeus auf ihrer Internetseite: „Wir nehmen es ernst, wenn es um die Sauberkeit und ihre Sicherheit geht. Ihre Gesundheit ist unsere höchste Priorität. Unsere Partner vor Ort desinfizieren die Zeus Scooter regelmäßig, um ihnen in Zeiten von COVID-19 eine sichere Fahrt zu ermöglichen! Als eine weitere Sicherheitsmaßnahme empfehlen wir ihnen, ihre Hände vor und nach einer Fahrt zu desinfizieren.“

„Als ökologisch und fortschrittlich verkauft, aber in Wahrheit eine Schande für jedes Stadtbild und eine riesige Müllerzeugung“, so lautet die Meinung von Chris Ace. Ulrich Bronner regt einen Blick in die Großstädte an. „Überall stehen diese Dinger rum, fahren einen fast über den Haufen und abends werden diese dann von städtischen Mitarbeitern eingesammelt. Was für ein Unfug“, so sein Eindruck. Biggi Bopp stimmt ihm zu und befürchtet, dass neben rücksichtslosen Radfahrern nun auch noch rücksichtslose Rollerfahrer in der Stadt unterwegs sein werden.