Mit der allgemeinen Lockerung der Landesverordnung zur Coronakrise, die vor über vier Wochen zur Schließung der meisten Geschäfte geführt hatte, konnte auch der Tafelladen in der Gerwigstraße seine Pforten wieder öffnen.
Zwischen 15 und 16.30 Uhr konnten am Montag die Kunden mit Berechtigungsschein im Untergeschoss der Geschäftsstelle des Caritasverbandes ihre Einkäufe tätigen. Allerdings ist die Anzahl derer, die einkaufen können, derzeit auf 30 beschränkt. „Wir lassen immer nur zwei Kunden gleichzeitig hier in den Verkaufsraum und daher ist bei unserer eineinhalbstündigen Öffnungszeit tatsächlich nur diese Anzahl an Kunden realistisch möglich“, erläutert Rosi Burkhard, die zweite Vorsitzende des Fördervereins Mach mit, unter dessen Trägerschaft die Tafel VS arbeitet.
„Wie gesagt, 30 Kunden hätten hier einkaufen können, allerdings hatten wir nur 21, die uns aufsuchten“, so Burkhard.
Das könne daran liegen, so verdeutlicht sie, dass sich die Nachricht der Wiedereröffnung der Tafelläden noch nicht wirklich herumgesprochen hat. Wobei im Kreisgebiet von den fünf Tafelläden unter der Regie des Fördervereins bisher nur die in Villingen und Schwenningen zweimal wöchentlich geöffnet werden.
„Hier in Villingen öffnen wir die nächste Zeit erst einmal montags und mittwochs, in Schwenningen dienstags und donnerstags“, verdeutlicht Rosi Burkhard. Die Läden in Donaueschingen, St. Georgen und Triberg bleiben die nächste Zeit geschlossen. „Aber die Menschen mit dem Berechtigungsschein aus diesen Städten können auch zu uns kommen“, so Burkhard.
Insgesamt rund 50 Stammkunden habe man hier in Villingen, erzählt sie, etwa 200 sind als Bezugsberechtigte registriert. „Es war wirklich notwendig, dass wir wieder aufmachen durften. Die Menschen brauchen die Möglichkeit, über die Tafel günstig an Lebensmittel zu kommen“, weiß sie aus Erfahrung. Sie selbst macht diese Arbeit beim Verein Mach mit seit 14 Jahren und empfindet es als bedrückend, dass Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, im Alter auf die Einrichtung wie die Tafel angewiesen sind. „Aber jetzt dürfen wir diese Menschen wieder mit günstigen Lebensmitteln versorgen, das freut mich sehr“, so Burkhard. Auch die Probleme mit der Vermittlung von Ein Euro Jobbern über die Agentur für Arbeit hätten sich laut Burkhard gelöst. Zwar dürfen diese Mitarbeiter derzeit nicht beschäftigt werden. „Aber nach unserem Aufruf in der letzten Woche haben sich etliche Ehrenamtliche gemeldet, so dass wir erst einmal gut belegt sind und wir genügend Kräfte haben, die mitarbeiten können“, so Burkhard. Und auch das Angebot im Laden selbst kann sich sehen lassen. „Die Supermärkte und Discounter sind großzügig und sorgen dafür, dass wir immer genug Ware haben, damit hier keiner mit leeren Taschen nach Hause gehen muss“, erläutert Rosi Burkhard abschließend.