In der Doppelstadt gibt es mehrere Lärm-Hotspots, in denen die rechtlich zulässigen Grenzwerte überschritten werden. Dort muss die Stadt Abhilfe schaffen und das geschieht im Rahmen der Lärmaktionsplanung, über die der Technische Ausschuss in seiner Sitzung diskutiert hat.
Da vor allem von der Bundesstraße 33 eine hohe Lärmbelastung ausgeht, muss die Stadt das Regierungspräsidium für weitere Maßnahmen ins Boot holen. Vorgesehen ist, an markanten Stellen die Geschwindigkeit nachts zu beschränken: Auf der Bundesstraße in drei Abschnitten auf Tempo 70, dort gilt aktuell Tempo 80. Betroffen ist in Villingen dann noch die Bertholdstraße, wo nachts Tempo 30 gelten soll.
In Schwenningen sind mehrere Straßen betroffen
In Schwenningen ist das in der Arminstraße, der Neckarstraße und der Villinger Straße geplant. Schützenstraße und Alte Herdstraße sollen ganztags Tempo-30-Zonen werden. Dazu regte Dirk Sautter (CDU) an, die Villinger Straße nicht nur zwischen Grabenäcker- und Arminstraße als Tempo-30-Zone zu gestalten.
Im Ausschuss gab es einige kritische Stimmen, dass die Lärmaktionsplanung ausgerechnet eine Bundesstraße betrifft, die zwar im Stadtgebiet Villingen liegt, aber für die das Regierungspräsidium zuständig ist. Die Idee, auf der B33 laut Plan in nur drei Abschnitten Tempo 70 einzuführen, fanden die Stadträte nicht gut.
Stadträte kritisieren das Stückwerk
„Das ist Stückwerk und nicht komplett gedacht“, urteilte Bernd Lohmiller (SPD), der dafür plädierte, Tempo 70 durchgehend auf der Bundesstraße einzurichten. Er sagt: „Die Bürger, die entlang der B33 leben, danken es uns.“ Und schließlich habe es die Stadt Freiburg vorgemacht, mit durchgehendem Tempo 30 im Stadtgebiet.
Steffen Ettwein (Freie Wähler) stimmte den Ausführungen von Bernd Lohmiller zu. Auch Architekt Olaf Wuttge-Greimel als sachkundiger Bürger meinte: „Durchgehend Tempo 70 wäre zielführend.“ Von Seiten des Planungsbüros hieß es, dass diese Maßnahme eventuell im Zuge der Weiterführung des Lärmaktionsplanes umgesetzt werden könnte. Man müsse das „als Chance sehen“.
Viele neue Verkehrsschilder in der Stadt
Wenn der Gemeinderat dem Lärmaktionsplan zustimmt, müssen zahlreiche neue Verkehrsschilder beschafft und aufgestellt werden – vorwiegend Tempo 30-Schilder. 15 neue Schilder würden in der Bertholdstraße aufgestellt, 16 in der Sturmbühlstraße, neun in der Arminstraße , acht in der Villinger Straße und 13 in der Neckarstraße.
Diese neuen Schilder werden ungefähr 29.500 Euro kosten, wobei in dieser Kalkulation außerdem zehn neue Schilder enthalten sind, die entlang der B33 aufgestellt werden müssten.
Grüne kritisieren Schilderwald
Ulrike Salat (Grüne) kritisierte den „Schilderwald“, der dadurch in der Stadt entstehe.

Wenn der Lärmaktionsplan endgültig fertiggestellt ist, wird er veröffentlicht und beim Land eingereicht. Um in der Stadt Villingen-Schwenningen eine Verkehrsreduktion zu erreichen, ist die Verwaltung bestrebt, eine Steigerung der Attraktivität des ÖPNV zu erzielen und die umweltverträglicheren Verkehrsarten zu fördern. Durch entsprechende Verkehrslenkung könne auch eine Verkehrsberuhigung erzielt werden.
In der Doppelstadt sind laut dem Lärmaktionsplan immerhin 1546 Personen einer starken Lärmbelästigung ausgesetzt, 370 leiden unter starken Schlafstörungen.