„Wir wollten einfach ein cooles Wuescht-Ballett auf die Bühne bringen.“ Diese Idee stand am Anfang, berichtet Katharina Furtwängler von der Villinger Wuescht-Gruppe. Was bei vielen anderen Fasnetsgruppen gängig ist, macht beim Wuescht jedoch einen ungewöhnlichen Reiz aus: Denn diese spezielle Gruppe innerhalb der Villinger Narrozunft ist das staksige Gegenstück zum elegant auftretenden Narro.

Die jungen Frauen der Wuescht-Gruppe im Video-Beitrag.
Die jungen Frauen der Wuescht-Gruppe im Video-Beitrag. | Bild: Screenshot Hauser

Die Wueschte also, die in mit Stroh prall ausgefüllten Narrenhosen kaum zu laufen vermögen, sollen Ballett beim Videowettbewerb machen? Das nun ist gerade die Herausforderung bei dem Projekt, was die jungen Frauen mit Bravour und einem Augenzwinkern meisterten. Die Truppe der Zunftball-Musikgruppe schaffte es, die „eigentlich ungelenken Wueschte richtig sexy“ wirken zu lassen, freut sich Furtwängler.

Wuescht-Gruppe (Historische Narrozunft Villingen e.V.) Video: Historische Narrozunft Villingen e.V

Nicht mit zweitem Platz gerechnet

Dass der zwei Minuten und elf Sekunden dauernde Film es bis auf die Siegertreppchen des SÜDKURIER-Videowettbewerbs schaffte, kam dann für Furtwängler dennoch überraschend, denn Videoprofis seien sie allesamt nicht. „Damit haben wir nicht gerechnet“, erzählt sie. Stolz können die Frauen der Wuescht-Gruppe – neben Katharina Furtwängler sind das ihre Schwester Franziska, Maxi Raufer, Selina Schaumann, Sophia Konegen, Pauline Säger und Carolin Dörflinger – daher auf jeden Fall sein.

Katharina Furtwängler zum Reiz des Films

Viel Zeit investierten sie letztendlich auch nicht. Nachdem der Gedanke gefasst war, benötigten sie noch einen Song, der mit „Lady Marmalade“ auf Youtube gefunden wurde. Der frivole Text passt ebenfalls zur Wuescht-Gruppe. Dann wurde eine Choreographie erarbeitet und der Film aufgenommen, fünf Stunden Arbeit steckte dahinter. Katharina Furtwängler stand hinter der Kamera, danach half Alisa Wolper noch beim Schneiden. Auch dafür benötigten sie noch einmal einen halben Tag.

Typisch Wuescht: das augenzwinkernde Spiel mit dem Frivolen.
Typisch Wuescht: das augenzwinkernde Spiel mit dem Frivolen. | Bild: Screenshot Hauser

Der Beitrag wurde dann ans SÜDKURIER-Medienhaus geschickt. Später fragten die Macher des Online-Zunftballs nach dem Ergebnis, auch sie waren so zufrieden, dass der Beitrag dort ebenfalls zu sehen ist.

Leser stimmen ab

Überzeugt haben die Wueschte vor allem die Besucher der SÜDKURIER-Internetseite. 205 Leser gaben dem Film ihre Stimme, der mit viel Liebe zum Detail den Auftritt der Wueschte darstellt – vom Schminken bis hin zum ausgelassenen Tanz.

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1205 Euro erhält diese Gruppe der Narrozunft dafür, 1000 Euro für den zweiten Preis und 205 Euro für die Stimmen. Was damit geschieht, ist noch offen. Katharina Furtwängler würde die Summe ganz gern spenden. Doch das ist ihre persönliche Meinung, entscheiden muss das letztendlich die Gruppe um Wueschtvater Matthias Frey.