Seit Oktober 2024 ist im Parkhaus Inselhof die Zeit der Parktickets vorbei: Bei der Einfahrt werden die Kennzeichen der Fahrzeuge erfasst. Um auszufahren, wird am Bezahlautomaten das Kennzeichen eingegeben, anschließend kann mit Karte bezahlt werden.
Parkzeit wird genau erfasst
Der Parkvorgang wird dabei minutengenau erfasst und auf dem Display angezeigt. Könnten dann die Gebühren nicht auch minutengenau abgerechnet werden? Das fragt SÜDKURIER-Leserin Eugenie Ecker-Endres. „Der Computer hat damit keine Probleme“, schreibt sie in einer Mail an die Redaktion.
Es wird immer die volle Stunde berechnet
Und weiter: „Die Berechnung der Parkkosten erfolgt aber trotzdem noch nach der Uraltmethode der begonnenen Stunde, wobei es völlig egal ist, ob man von dieser Stunde nur 1 oder aber 59 Minuten geparkt hat. Da nur noch per Karte gezahlt werden kann: Für die Karte spielt es doch keine Rolle, ob volle Beträge (X,00 Euro) oder Centbeträge nach dem Komma (z.B. X,33 Euro) abgebucht werden? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt?“, schreibt sie.
Ja, sagt Christoph Hornikel, Geschäftsführer der Parkservice Hüfner GmbH, die als Betreiberin der Parkhäuser Inselhof, Theater am Ring und Neue Tonhalle agiert. Eigentümer der Parkhäuser ist indes die Bak AIF Capital aus Stuttgart.
Minutentakt würde Umsatz kosten
„Wenn wir einfach auf einen Minutentakt umstellen würden, würden wir schlichtweg Umsatz verlieren. Das Parkhaus und seine Kosten müssen aber 24 Stunden an sieben Tagen die Woche für die Kunden vorgehalten werden“, lautet die Auskunft der Betreiberfirma.
„Höhere Tarife würden nicht akzeptiert“
Im Umkehrschluss müsse das Unternehmen durch ein differenziertes Nutzungsverhalten nach Minutentaktung neue, erhöhte Tarife einführen, um auf den gleichen Umsatz zu kommen. Das werde nicht gewollt, noch würde es durch die Kunden akzeptiert werden.
„Die Tarifgestaltung – also zum Beispiel der Abrechnungsrhythmus – beeinflusst den Umsatz, den wir als Unternehmen erzielen können“, sagt Hornikel.
Personal- und Energiekosten steigen
Mit dem Umsatz seien die mit dem Betrieb verbundenen Aufwendungen für Energie, Unterhalt und Personal zu begleichen. Diese seien zuletzt kontinuierlich gestiegen, ohne Erwartung eines Rückgangs.

Besser kommt da weg, wer unter freiem Himmel parkt: Seit Kurzem nutzt die Stadt das System EasyPark, bei dem das Parken minutengenau abgerechnet wird. Beendet man den Parkvorgang frühzeitig, etwa, weil ein Arzttermin kürzer dauerte als erwartet, wird der Rest des Guthabens wieder über den Zahlungsdienstleister Paypal gutgeschrieben.