Gina Würthner kann langsam aufatmen. An letzten Details muss noch bis kurz vor der Eröffnung der Weinbar am Freitag, 18. Oktober, gearbeitet werden. Ab 18 Uhr wird dann zum ersten Mal den Gästen in der früheren Stadtapotheke in der Villinger Rietstraße ein edler Tropfen kredenzt.

Mit eigenem Concept-Store

Wo früher Medikamente über den Tresen gingen, können sich nun Besucher bei Weinen aus Italien, Frankreich und Spanien angeregt unterhalten. Aber nicht nur: Espresso oder andere Getränke werden ebenfalls serviert. Gina Würthner will das Flair einer italienischen Bar in Villingen aufleben lassen: Das beginnt mit einem guten Kaffee am Morgen und endet am Abend mit einem Wein. Zudem bietet die 32-Jährige einen Concept-Store an.

Also, viel, von dem, was man sieht, darf gekauft werden: Stühle, Gläser, Porzellan oder ausgewählte Accessoires, die in den alten Apothekerschränken stehen. Manches kann gleich mitgenommen werden, anderes, wie die Stühle, muss natürlich bestellt werden.

„Varia“ nennt sich die Weinbar mit 42 Sitzplätzen und der Concept-Store. Dieser Name ist bei Gina Würthner Programm. „Varia“, auf Latein für Verschiedenes, steht auf den alten Apothekerschränken. Immer wieder verschieden werden die Weine, die sie ausschenkt – es gibt auch einen Wein des Monats – sein oder auch die Angebote der Karte.

Die Karte besteht aus kleinen Snacks, die allerdings noch nicht am Tag der Eröffnung serviert werden, sondern erst danach.

Namensgebend: Die Bezeichnung auf den Schubladen der Apothekerschränke – „Varia“ heißt verschiedenes.
Namensgebend: Die Bezeichnung auf den Schubladen der Apothekerschränke – „Varia“ heißt verschiedenes. | Bild: Hauser, Gerhard

Weiterhin im „Kleinen Feinen“

Mit ihrer Mutter zusammen betreibt sie das „Kleine Feine“ in der Brunnenstraße. Das werde auch so bleiben, weil sie oft gefragt werde, ob sie dort aufhöre. „Entweder ich bin hier im ,Varia‘ oder im Kleinen Feinen“, betont sie.

Wobei sie in der Zeit vor der Eröffnung schon meistens in der früheren Stadtapotheke anzutreffen war. Doch nun ist die größte Arbeit erledigt, die neue Nutzung von der Stadt abgenommen. „Ich kann starten“, freut sie sich.

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Außenbewirtschaftung geplant

Würthner plant auch eine Außenbewirtschaftung, allerdings läuft der Antrag derzeit noch.

Dass sich der Umbau etwas hingezogen hat, macht aus ihrer Sicht Sinn: Es sollte gut werden. Alles Denkmalgeschützte musste erhalten bleiben, an den alten Türen und an der Bausubstanz wurde nichts verändert.

Ursprünglich wollte Gina Würthner sogar einen reinen Concept-Store umsetzen. Doch zusammen mit dem Architekten Martin Bächle, der zusammen mit seiner Frau Hauseigentümer ist, kann man auf die Idee, eine Weinbar mit einzurichten.

Das passt auch sehr gut zusammen, findet Gina Würthner. Mit einer Festangestellten und Aushilfen wird sie das „Varia“ führen.

Fassade mit Schönheitskur

Schon bei den letzten Arbeiten schaute manch vorwitziger Passant durch die Eingangstür. Immerhin stand die einstige Stadtapotheke nun sieben Jahre leer. Auch die Fassade hat eine Schönheitskur erhalten, neue stilvolle Fenster sind eingebaut. Was sich im Innern getan hat, wie das alte Interieur mit der neuen Nutzung harmoniert, können Neugierige dann ab Freitag für sich entdecken.

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