50 Millionen Euro für ein neues Hallenbad stehen im Raum. Doch für Gregor Gülpen, den Geschäftsführer der Stadtwerke Villingen-Schwenningen (SVS), zählt vor allem das Lebensgefühl, das das neue Bad, das am Klosterhof entstehen soll, Villingen und Schwenningen vermitteln wird.

Gülpen verspricht einzigartiges Bad

Im Vorfeld der Sitzung des Verwaltungsausschusses , der das Thema Bäderlandschaft auf der Tagesordnung hatte, gab Gülpen Einblicke in das Projekt. Wenn das Bürgerbegehren ein Votum der Bürger für das neue Bad geben sollte, wird zwischen Villingen und Schwenningen ein Hallenbad entstehen, dass nach Gülpens Einschätzung in Baden-Württemberg seinesgleichen sucht.

Saunalandschaft und 24 Bahnen

„Vielleicht gibt es so etwas noch in Stuttgart“, sagt der Geschäftsführer. „Wenn das gemeinsame Bad mit 24 Bahnen à 25 Meter tatsächlich 2029 fertig ist, ist das ein Alleinstellungsmerkmal“, so Gülpen. Entstehen soll außerdem eine Saunalandschaft mit Ruhezonen und gerechnet wird mit deutlich mehr als 300.000 Besuchern.

SVS-Geschäftsführer Gregor Gülpen sagt, dass das neue Bad mit 24 Bahnen ein Alleinstellungsmerkmal für VS sein werde.
SVS-Geschäftsführer Gregor Gülpen sagt, dass das neue Bad mit 24 Bahnen ein Alleinstellungsmerkmal für VS sein werde. | Bild: Felicitas Schück

Das neue Bad würde an 300 Tagen im Jahr geöffnet sein und könnte aufgrund der vielen Bahnen die Vereinsnutzung trotzdem ermöglichen. Dann soll auch über die Eintrittspreise nachgedacht werden. Gülpen schließt nicht aus, dass es noch einmal Jahreskarten geben könnte, wie vor vielen Jahren.

„Es geht um Gesundheit, nicht um Spaß.“
Gregor Gülpen, SVS-Geschäftsführer

Wird es ein Spaßbad? „Es geht um die Gesundheit, nicht um den Spaß“, sagt Gülpen ernst. Oberbürgermeister Jürgen Roth stellte zum Abschluss der Diskussion im Verwaltungsausschuss klar: „Wir planen kein Spaßbad, aber in dem Bad werden wir sehr viel Spaß haben.“

Bürgerentscheid, Europawahl und Kommunalwahl

Doch ob das neue zentrale Bad gebaut wird, das sollen die Bürger entscheiden. Der Bürgerentscheid soll zeitgleich mit den Europa- und Kommunalwahlen am Sonntag, 9. Juni, stattfinden. Folgende Frage wird den Bürgern bei dem Bürgerentscheid gestellt: „Sind Sie dafür, dass ein gemeinsames Hallenbad für Villingen-Schwenningen am Standort Klosterhof errichtet wird?“ Zwei Informationsveranstaltungen am 30. April und am 2. Mai sollen den Bürgern Orientierung geben.

Infobroschüre für alle Wahlbereechtigten

Außerdem ist eine Informationsbroschüre geplant, die versendet werden soll. Vor allem um dieses Broschüre und den Zeitpunkt ging es im Gremium bei der Diskussion. Die Broschüre soll, so Hauptamtsleiter Joachim Wöhrle, nicht parallel mit den Briefwahlunterlegen versendet werden. Ulrike Heggen (Freie Wähler) brachte die Pfingstferien im Mai ins Spiel, die es zu bedenken gebe.

45.000 Euro für Produktion und Versand

Nicola Schurr (SPD) gab zu bedenken, dass die Broschüre möglicherweise im Papierkorb landen werden und viele sich im Internet informieren würden. Immerhin 45.000 Euro will man sich die Broschüre inklusive Versand kosten lassen. Frank Bonath (FDP) war der gleichen Meinung. Olaf Barth (AfD) meinte, das Geld könne man sparen.

Das könnte Sie auch interessieren

Joachim von Mirbach (Grüne) plädierte als „Mann des geschriebenen Wortes“ für eine Broschüre im Briefkasten. „Ich finde es arrogant, anzunehmen, dass alle sich im Internet informieren. Ich sehe das so, dass die Leute sagen, die Stadt plant ein Spaßbad, da sind wir dagegen.“

Mehrheit für die Broschüre

Oberbürgermeister Roth stellte anschließend richtig, dass es sich nicht um ein Spaßbad handle. Bei der Abstimmung fand sich schließlich eine Mehrheit von acht Stimmen bei drei Nein-Stimmen und vier Enthaltungen für das Erstellen und Versenden der Broschüre.