Vöhrenbach – Auf großes Interesse stieß die Anliegerversammlung zur anstehenden Sanierung der Hammereisenbacher Ortsdurchfahrt. Ortsvorsteher Patrick Hellenschmidt blickte bei der Begrüßung auf eine voll besetzte Sommerberghalle. Die Daten der vier Sanierungsabschnitte (siehe Info-Kasten) zeigten auf, dass auf die Hammereisenbacher Bürger und Durchreisende belastende und schwere Zeiten in den nächsten sechs Monaten zukommen. Dazu gehören großräumige Umleitungsstrecken über Furtwangen oder Bubenbach. Die Sperrung wird im System eingepflegt, so dass Navi-Fahrern die Umleitungen angezeigt werden.

Gerhard Holzbaur vom Regierungspräsidium Freiburg erklärte, warum die Arbeiten nur unter Vollsperrung in den vier Abschnitten möglich sind: Die Sicherheitsricht­linien des Landes und der ­Verkehrsbehörde sind streng und erlauben keine halbseitige Sperrung. Der Vorteil sei allerdings, dass schneller gearbeitet werden kann und man eine bessere Asphaltdecke erhält, so Holzbaur. Zuerst werden elf Zentimeter der sehr verschlissenen Orts-Asphaltdecke auf einer Länge von etwa eineinhalb Kilometern abgefräst. Nach Fertigstellung der Arbeiten wird die Straßenfahrbahn in zwei Schichten wieder aufgebaut.

Die beteiligten Partner Rainer Christ von den BIT Ingenieuren aus Villingen stellte die Teilabschnitte und den Umfang des Projekts vor. So erfolgen die Straßensanierung und die Brückensanierung Hammerbach im Auftrag des Landes Baden-Württemberg. Die Stützmauersanierungen teilen sich das Land und die Stadt Vöhrenbach. Die Erneuerung der Wasserversorgung und der barrierefreie Umbau der Bushaltestellen sind Aufgaben der Stadt. Die 1000 Meter lange Wasserleitung wird von 100 auf 150 Millimeter erweitert. Neben der Straßensanierung werden zwei Stützmauern mit Geländer, die Hammerbrücke komplett und die im Straßenbereich befindlichen Hydranten auf Vordermann gebracht. Fünf Bushaltestellen gehören zum Projektumfang. Rainer Christ führte aus, dass die Wasserleitungen auf öffentlichem Gebiet Sache der Stadt sind. Es wird angeboten, die privaten Wasseranschlüsse zu Lasten der Hauseigentümer ebenfalls, sofern nötig, machen zu lassen. Eine Pflicht dazu gibt es nicht.

In der Diskussionsrunde zeigte sich, dass Klärungsbedarf in einzelnen Punkten herrscht. Jürgen Haberstroh fragte nach der Postzustellung, und Thomas Demattio brachte den Hammerackerweg mit Ampelbetrieb als innerörtliche Umfahrung ins Gespräch. Unter Umständen sollte die Polizei kontrollieren, falls Durchreisende das Anliegerrecht missbrauchen. Eine angemessene Regelung der Müllabfuhr ist noch zu klären. Philipp Schuh machte auf die Gefahren für die Kindergartenkinder, die zu Fuß unterwegs sind, aufmerksam. Die Beförderung zum Kindergarten bleibt unverändert.

Thomas Frank vom Gasthaus „Hammer“ erhielt die Zusage, dass nach Feierabend gegen 17.30 Uhr die Gaststätte angefahren werden kann. Freitags ist gegen 15.30 Uhr Arbeitsende. Für die Anlieger ist dann die Ortsdurchfahrt nutzbar. Für Durchreisende gilt jedoch die Vollsperrung. Für die Schülerbeförderung soll es ab 15. April einen neuen Busfahrplan geben. Landmarktbetreiber Andreas Würthner wartet auf konkrete Daten, damit Anlieferungen und Arbeitszeiten seiner Mitarbeiter geregelt und die Versorgung der Bevölkerung sichergestellt werden können.

Michael Bärmann vom Unterroturachhof sprach im Namen einiger Landwirte, die ihre Felder um Hammereisenbach bewirtschaften müssen. Rainer Christ konnte nur eine kurzfristige Abstimmung mit dem Polier anbieten, damit die landwirtschaftlichen Fahrzeuge passieren und die Ernte eingefahren werden kann. Eine Sonderregelung für Landwirte ist nicht vorgesehen. Urachs Ortsvorsteher Martin Schneider wollte wissen, ob Rettungsfahrzeuge während der Sanierungsmaßnahme durchkommen, was Christ bejahte. Zum Busverkehr erfuhren die Hammereisenbacher Bürger, dass die Andienung morgens und mittags gewährleistet ist und es eine Ersatzhaltestelle beim Friedhof gibt. Und: Da während der Leitungsarbeiten Notwasserversorgungen nötig sind, werden die Zähler der betroffenen Hausbesitzer ausgebaut.