Das Unternehmen heißt nun ZB Mohr + Friedrich GmbH. Die Zerobase-Invest GmbH sichert sich damit einen Spezialisten unter den Warmschmiedebetrieben in Europa. Das gab das Unternehmen in einer Pressemitteilung bekannt. Am 1. Juli übernahmen die Geschäftsführer und Gesellschafter Ingo Greuel und Andreas Schübel die Firma und die Produktionsstätten von der französischen Lisi-Gruppe, die 18 Jahre die Geschäfte leitete.
Seit 1916 werden an der Langenbacher Straße Muttern gefertigt. Das Sortiment hat sich in mehr als 100 Jahren ständig erweitert und den Bedürfnissen des Marktes angepasst. Heute gehört die ZB Mohr + Friedrich GmbH zu einem wichtigen Zulieferer unter anderem der Automobil- und Trailerindustrie und beliefert die Großen der Branche wie BMW, Daimler und Schmitz Cargobull. Auch in anderen Industriezweigen sowie in der Agrarwirtschaft sind nach Firmenangaben die Produkte aus dem Schwarzwald begehrt.
Das Unternehmen will trotz Krisenzeiten weiter wachsen und neue Geschäftsbereiche sichern: „Wir wollen uns zukünftig stärker auf das Truck-, Trailer- und Industriegeschäft konzentrieren, dabei planen wir Investitionen im siebenstelligen Bereich für Modernisierungen und neue Lösungen in der Produktionstechnik“, sagt Diplom-Ingenieur Ingo Greuel, „dies sichert Arbeitsplätze in und um Vöhrenbach.“
Schon Ende September sollen die ersten konkreten Modernisierungen in den Werkhallen umgesetzt werden. Dann plane die ZB Mohr + Friedrich GmbH Ausgaben im sechsstelligen Bereich für lärmdämmende Maßnahmen.
- 1916 wurde die Firma Mohr von Gustav Mohr gegründet. Die Firma spezialisierte sich auf die Herstellung von Drehteilen, hauptsächlich Muttern.
- 1936 übernahm Adolf Mohr die Firma von seinem Vater. Um der zunehmenden Industrialisierung Rechnung zu tragen, wurde mit der Kaltumformung auf zunächst selbstgebauten Kaltpressen begonnen.
- 1963 trat Heinz Friedrich, ein Schwiegersohn, in die Firma ein, die fortan den Namen Mohr + Friedrich führte. Unter seiner Leitung entwickelte sich Mohr + Friedrich zu einem bekannten Zulieferer der Automobilindustrie.
- 1972 wurde mit dem Einstieg in die Warmumformung ein wegweisender Schritt in die Zukunft getan.
- 1995 zog sich Heinz Friedrich aus Altersgründen in sein Privatleben zurück. Mohr + Friedrich ging in den Besitz der FORMER-Gruppe (Geschäftsbereich GFI Industries) über. 2002 erhielt die GFI-Gruppe einen neuen Namen, FORMER wurde zu LISI Automotive.
Unternehmensprofil
Die ZB Mohr + Friedrich GmbH ist nach eigenen Angaben einer der wenigen europäischen Warmschmiedespezialisten, die Muttern und Distanzstücke mit mittlerem und großem Durchmesser für den Truck und Trailer- und Automobilmarkt fertigen.
Kernkompetenzen: Warmschmieden, Gewindeschneiden, maschinelle Bearbeitung und automatisierte Sortierung von Lkw- und Anhänger-Radmuttern sowie Spezialmuttern und Distanzstücken für Automobilhersteller und Body-in-White-Tier-1-Fahrzeuge.
Standorte: Das Produktionswerk in Vöhrenbach befindet sich in zwei Gebäuden im Abstand von 1,9 Kilometern. Im firmen-eigenen Gebäude eins befindet sich auf 4684 Quadratmetern die Teilefertigung. Im Gebäude zwei wird auf 750 Quadratmetern sortiert, verpackt und versendet, wobei der Mietvertrag Ende 2020 ausläuft.
Finanzen: Der Umsatz lag laut Unternehmensangaben 2019 bei 14,7 Millionen Euro. Die Produktionsmenge im Jahr 2019 umfasste rund 40 Millionen Teile.