Der SV Mühlhausen spielt eine starke Saison in der Bezirksliga Bodensee, rangiert nach 14 Partien mit 30 Punkten auf dem vierten Tabellenplatz – nur einen Punkt hinter dem Relegationsplatz, auf dem aktuell der ESV Südstern Singen steht.

Und dennoch saß am vergangenen Wochenende beim 2:1-Sieg bei den Sportfreunden Owingen-Billafingen Javier Martin nicht mehr auf der Trainerbank. Der Coach, der nach fünf erfolgreichen Jahren beim FC Steißlingen zu Beginn der Spielzeit beim SV Mühlhausen übernahm, hat nach eigenen Angaben zwei Tage vor dem Duell in Owingen „hingeschmissen. Ich habe ein paar Sachen mitbekommen, die mich sehr überrascht haben und mir in meinen Augen keine andere Wahl ließen“.

Javier Martin, den in der regionalen Fußball-Szene die meisten als „Futre“ kennen, erklärt auf Anfrage: „Ein paar Spieler sind nach meinen Informationen auf die Vorstandsmitglieder zugegangen, weil sie unter anderem mit der Taktik und dem Fitnesszustand der Mannschaft nicht zufrieden waren.“ Diese Dinge habe er aber nur durch den Spielausschuss erfahren, da der Vorstand zunächst nicht mit ihm gesprochen habe.

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Und das habe den Coach doch sehr überrascht, da die sportliche Entwicklung in den vergangenen Wochen „ja sehr positiv gewesen ist. Wir waren gemeinsam auf einem sehr, sehr guten Weg“, sagt Martin, der betont, dass man sich in den ersten Partien durch die Abgänge von Leistungsträgern wie Ardian Neziri, Jan Frühsorger oder Enrique Barisic ja „erst einmal neu sortieren musste“.

Übernommen haben am vergangenen Wochenende die beiden Spieler Manuel Gutacker, der zu Saisonbeginn vom FC 03 Radolfzell ins Kiesgrüble zurück gekehrt war, sowie das Mühlhausener Urgestein Marc Labusch, der beide Tore beim 2:1-Erfolg erzielte. Wie Christoph Schwarz informiert, werde man vorerst keinen neuen Trainer suchen.

„Marc und Manuel werden erst einmal die Mannschaft übernehmen“, sagt der Vereinsvorsitzende des SV Mühlhausen, der die Situation um Javier Martin bedauert: „Ich kenne Futre jetzt schon 30 Jahre. Wir haben ein gutes Verhältnis. Mir tut es brutal leid, wie das gelaufen ist. Es gab eben verschiedene Ansichten“, erklärt Schwarz die Gründe, ohne ins Detail gehen zu wollen. „Wir sind ihm trotzdem sehr dankbar. Er hat definitiv seinen Anteil an der guten Platzierung.“