Fußball-Bezirksliga: – Der FC Erzingen geht mit breiter Brust ins letzte Spiel seiner „englischen Woche“, am Sonntag gegen den SV Herten. Im Nachholspiel beim Klettgau-Nachbarn FC Tiengen 08 holte sich die Elf von Trainer Klaus Gallmann einen nie gefährdeten 4:1-Erfolg.
„Wir haben den Anschluss geschafft und wollen nun auch dran bleiben“, so Gallmann nach dem Spiel: „Auch wenn ich manchmal etwas laut werden musste, war es vor allem im ersten Abschnitt ein sehr gutes Spiel von uns.“
Der FC Tiengen 08 hatte in der doch einseitigen Partie keine realistische Chance, sich im Klettgau-Derby sein Punktekonto etwas wachsen zu lassen. Zwar kam die Mannschaft von Michele Masi kurz nach der Pause durch Daniel Guznenko zum 1:2 (47.), doch viel mehr Chancen als den Pfostenknaller (73.) von Sascha Guarino und einen abgefälschten Schuss (78.) von Carlo Mira erspielten sich die Gastgeber nicht.

Bei diesen Möglichkeiten zu Beginn der Schlussphase war die Partie längst entschieden. Der Ex-Tiengener Shaban Limani hatte nach überfallartigen Kontern mit zwei Volleyschüssen bereits auf 4:1 erhöht. Die beiden Treffer glichen sich frappierend.

Vor dem 1:3 (54.) klärte FCT-Torhüter Niklas Bayer einen Schuss des kurz zuvor eingewechselten Valentin Loparco per Faustabwehr, hatte aber Pech, dass der Ball beim einschussbereiten Limani landete. Vor Limanis Knaller zum 4:1 (67.) entschärfte Bayer erneut einen satten Schuss, dieses Mal von Felix Uhl – und wieder stand Limani genau richtig.

Die beiden Limani-Tore fielen im Überzahlspiel. Kurz zuvor war Schiedsrichter Luigi Satriano nichts anderes übrig geblieben, Emir Muratovic nach einem doppelten Foulspiel gegen Luigi Lentisco mit Gelb-Rot in die Kabine zu schicken.
„Das muss ich auf meine Kappe nehmen. Mir war schon nach der ersten Gelben Karte gegen Emir klar, dass er gefährdet ist“, so FCT-Trainer Michele Masi, der nicht nur auf den verletzten Tomas Masek sondern auch auf den arbeitenden Sven Maier verzichten musste.
Die Routiniers fehlten den Gastgebern vom ersten Moment weg. In den ersten 45 Minuten ließ der FC Erzingen weder Zweifel an seinem Drang zum Derbysieg aufkommen, noch seinem Gegner viel Luft zum atmen.
Permanent wurde die Tiengener Defensive angelaufen, die wusste sich meist nur mit Fouls zu helfen. So lag nach zehn Minuten der Ball etwa 18 Meter vom Tor entfernt zum Freistoß. Felix Uhl nahm Maß, Niklas Bayer verspekulierte sich und hatte beim 0:1 (10.) das Nachsehen.
Dass der zweite Erzinger Treffer, in der 36. Minute durch Julian Göbel, nicht anerkannt wurde, lag an der Abseitsstellung von Shaban Limani. Eine Minute später war das 2:0 dann aber nicht mehr zu verhindern. Limani stürmte vom rechten Flügel in den Strafraum, legte zurück auf Harun Zengin, der vor Jahresfrist noch für den FC Tiengen 08 gespielt hat – 0:2 (37.).
Bis zur Pause blieb es bei diesem Stand, was vor allem daran lag, dass der FC Erzingen den letzten Pass oft versäumte oder zu ungenau, wenn nicht gar zu übermütig, spielte: „Es war nahe am Optimum, was wir in den ersten 45 Minuten gespielt haben“, lobte Klaus Gallmann. Dennoch musste er nach dem Wechsel erst einmal laut werden: „Mich ärgert das 1:2 kurz nach der Pause, vor allem auch in der Entstehung. Das haben wir sehr schlecht verteidigt.“
Schließlich, so Gallmann, könne so ein Gegentor einen zuvor unterlegenen Gegner plötzlich aufbauen. Dieser Option kam im Klettgau-Derby nicht zu tragen. Nach dem Platzverweis fehlte dem FC Tiengen 08 die Kraft und auch die Moral, dem einseitigen Spiel noch eine Wende zu geben.
FC Tiengen 08 – FC Erzingen 1:4 (0:2). – Tore: 0:1 (10.) Uhl; 0:2 (37.) Zengin; 1:2 (47.) Guznenko; 1:3 (54.) und 1:4 (67.) beide Limani. – SR: Luigi Satriano (Zell). – Z.: 441. – Bes.: GR für Muratovic (FCT/52.).
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