Fußball-Bezirksliga: – Ekstase pur herrschte nach Abpfiff von Schiedsrichter Jakob Honold aus Kandern beim FC Schönau im Jogi-Löw-Stadion. Nach 94 gespielten Minuten hatten die Hausherren bei ihrer Kunstrasen-Premiere tatsächlich dem Favoriten TuS Stetten ein Bein gestellt.

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Damit hatte in der 65. Minute wohl niemand mehr gerechnet. Denn mit dem zweiten Platzverweis für Marcel Meder (65.), waren die Schönauer nach der ersten gelb-roten Karte für Niklas Lais aus der ersten Halbzeit (35.) in doppelter numerischer Unterzahl.

Fußball-Bezirksliga in Zahlen

Zudem lagen die Wiesentäler im ersten Heimspiel nach der Totalrenovierung des Kunstrasenplatzes mit 0:1 in Rückstand. Danilo Avellina hatte seine Mannschaft in der 22. Minute nach schöner Vorarbeit von Maxim Strauss standesgemäß in Führung geschossen.

„Da sollte man – in doppelter Überzahl – mit einer 1:0-Führung im Rücken erwarten können, dass wir so ein Spiel nach Hause bringen“, sagte nach Spielende ein enttäuschter TuS-Coach Sascha Müller: „Aber manche Dinge sind einfach nicht erklärbar.“

Und auch bei den Schönauer schwanden immer mehr die Hoffnungen den Premieresieg auf dem neuen Untergrund zu feiern. „Obwohl wir in der Halbzeit immer dran geglaubt haben, sah es nach dem zweiten Platzverweis natürlich nicht so rosig aus“, gab FCS-Trainer Manfred Knobel zu Protokoll. Aber seine Mannschaft sei in der zweiten Halbzeit „über sich hinausgewachsen.“ Allerdings stand zunächst das Aluminium im Weg für Schönauer Tore. Bereits vor der Pause traf Lukas Guschel nur das Gebälk. „In der zweiten Halbzeit hat es noch dreimal an Pfosten und Latte gescheppert“, so Knobel.

Ab der 75. Minute sollte die Partie dann eine andere Wendung nehmen. Pa Ousman Grether foulte Guschel im Strafraum. Spielführer Yasin Demirci schnappte sich das Leder, traf vom Punkt zum 1:1-Ausgleich. „Teilweise haben wir uns auch zu blöd angestellt“, kritisierte Müller den Auftritt seiner Mannschaft.

Für die Gastgeber wäre der eine Punkt schon Gold wert gewesen. Dass es schließlich gar drei Zähler wurden, verdankte der FC Schönau allerdings Gästetorhüter Maurizio Ingrassia. Ein letzter Eckball stand in der vierten Minute der Nachspielzeit nochmals an. „Der Schiedsrichter hat unmissverständlich erklärt, dass das die letzte Aktion der Partie sein werde“, sagte Knobel: „Also haben wir alles, was noch auf dem Platz stand, in den Strafraum geschickt.“ Die Ecke von Yannik Behringer war scharf getreten und Ingrassia boxte sich das Leder ins eigene Netz. Das sorgte schließlich für einen unbeschreiblichen Jubelsturm der Schönauer.

Vier Spieler gehen vorzeitig vom Platz

Getrübt wurde die Schönauer Freude etwas durch die drei Platzverweise. Niklas Lais und Marcel Meder verpassen das Heimspiel gegen den Aufsteiger SV Waldhaus nach Gelb-Roten Karten. Länger gesperrt dürfte Othmane Charfaoui ausfallen. Er kam aus der „Reserve“, wurde erstmals in der Bezirksliga eingewechselt und musste wegen einer Tätlichkeit vorzeitig mit „Rot“ vom Platz. Bei den Gästen kassierte Dennis Heil ebenfalls Gelb-Rot. Er fällt ausgerechnet in der Partie bei seinem Ex-Club SV Herten aus.

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