Fußball-Bezirksliga: – „Ein kompletter Totalausfall. Wir sind wieder hart auf dem Boden der Tatsachen gelandet“, war Domenico „Mimo“ Montanaro schwer enttäuscht. Der Co-Trainer des SV Herten vertrat seinen „Chef“ Bülent Güzel, der zu einem Osterurlaub nach Istanbul gereist war, beim 2:4 gegen den FC Schlüchttal an der Seitenlinie.
Nach dem grandiosen Sieg eine Woche zuvor beim Spitzenreiter VfR Bad Bellingen (4:2) sollte der Höhenflug gegen die Elf von Gästetrainer Michael Gallmann fortgesetzt werden. Und 74 Minuten lang schienen die Hertener auf einem guten Weg.
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Nach Treffern von Joshua Kopp (32.), der erst kurz zuvor für Ciro Di Feo eingewechselt worden war, gingen die Hausherren in Führung. Ein Freistoß, getreten von Julian Jäger, verwertete Kopp volley zur 1:0-Führung.
„Eigentlich überraschend“, befand Gallmann, der in der zehnten Minute einen Schuss von Pedro Albicker nur knapp am Pfosten vorbeirauschen sah, und nach 23 Minuten „eine Riesenchance“ von Michael Selb notierte. Aber Gallmann wusste: „Diese Hertener Mannschaft ist zu besiegen.“
Nach einer fünfzehnminütigen Leerlaufphase nahm die Partie im letzten Drittel richtig an Fahrt auf. Und Julian Jäger schien mit seinem 2:0-Treffer nach 72 Minuten bereits für die Entscheidung gesorgt zu haben.
Aber der FC Schlüchttal hatte immer noch seinen Glauben. „Das war überragend, welche Moral wir in der Schlussviertelstunde an den Tag gelegt haben“, frohlockte Gallmann.
Mit dem 1:2 durch einen verwandelten Foulelfmeter von Pius Blatter (76.), der nach einem Foul von Hertens Schlussmann Julian Häusel an Timon Baumgärtner die Schlussoffensive einleitete, übernahm vollends der Gast die Kontrolle.
Montanaro sah bei seinen Spielern „eine Konditionsfrage.“ Aber die Partie hätte der SV Herten eigentlich für sich entscheiden können. So war für Gallmann der Knackpunkt, „dass der SV Herten eine 1000-prozentige Chance“ nicht zum 3:1 nutzen konnte. Alex Contorno stand freistehend vor Gästetorhüter Simon Hepp, der letztendlich den aus kurzer Distanz geschossenen Ball rettete. „Der muss halt rein“, ärgerte sich Montanaro.
Im Gegenzug markierte Pedro Albicker mit dem 2:2 den Ausgleich. „Ein Traumtor“, sagte Gallmann freudestrahlend. Aber es sollte noch nicht das Ende sein. In der Nachspielzeit schickte Luan Abazi mit einem Traumpass Baumgärnter auf die Reise, der vor Häusel cool blieb, und am Hertener Schlussmann zum 2:3 einschob.
Den grandiosen Schlusspunkt setzte schließlich der eingewechselte Florian Gampp, der gegen die aufgerückte Hertener Abwehr von der Mittellinie zum Siegeslauf ansetzte, und Häusel abermals überwinden konnte (90.+4).
Der FC Schlüchttal ist damit die Mannschaft der Stunde, feierte den vierten Sieg in Folge und klettert auf Rang sieben.
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