Fußball-Bezirksliga: – Yannik Lais kämpfte mit den Tränen, und sein Blick ging immer wieder in Richtung Himmel. Mit dem 3:2-Sieg gegen Meister FC Tiengen 08 haben die Wiesentäler am drittletzten Spieltag den Ligaverbleib eingetütet. Lais‘ Dank ging an seinen im Februar verstorbenen Vater und Trainer Christian Lais.
„Es ist nicht in Worte zu fassen, was für ein Ballast bei uns abfällt nach so vielen Wochen, und alles was wir in diesem Jahr erlebt haben. Wir hatten immer ein Ziel vor Augen. Nicht für uns, nicht für jeden Einzelnen, sondern für ihn da oben“, so der Schönauer Spielführer. Er sei sich sicher, dass „Papa heute die Tore mit reingedrückt hat.“ Er werde mit Sicherheit stolz auf seine Jungs sein.
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Stolz war auch Yannik Lais auf seine Mannschaft, die sich auch vom frühen Rückstand nach zwei Minuten durch Gabriel Steffen nicht aus der Ruhe bringen ließ. Eine Flanke aus dem Halbfeld durch Ismail Demirci köpfte Niklas Lais nach einer Viertelstunde zum 1:1-Ausgleich ein.
Der FC Tiengen 08 hatte sicherlich nicht seine stärkste Elf auf den Rasen geschickt. Mehrere A-Junioren schnupperten erstmals Bezirksligaluft. Gästetrainer Erkan Kanli war dennoch zufrieden: „Natürlich verliert man nicht gern, aber wichtiger war für mich, dass ich einiges ausprobieren konnte.“ Der FC Schönau habe ihm imponiert, „mit welcher Leidenschaft und Biss sie an diese Aufgabe gegangen sind.“ Seiner Elf sei anzumerken gewesen, dass „die Luft verständlicherweise auch etwas draußen ist.“
So gingen die Gastgeber auch engagierter zu Werke, beendeten nach der Pause die Chance des FC Tiengen 08, den Punkterekord des SV 08 Laufenburg aus der Meistersaison 2013/14 noch zu übertrumpfen. Mit zwei noch möglichen Siegen und dann 79 Punkten könnte der Tabellenführer allerdings noch gleichziehen.
Der spielende Co-Trainer Ismail Demirci brachte den FC Schönau nach 63 Minuten mit einem Kopfball aus kurzer Distanz – Lukas Guschel hatte eine Ecke vors Tor geschlagen – in Führung. Die hielt jedoch nicht lang, denn der in der 71. Minute eingewechselte Yannik Behringer foulte Emanuel Esser, der den fälligen Strafstoß nur eine Minute später sicher zum 2:2 verwandelte.
Aber der FC Schönau hatte das Erfolgsrezept gefunden. Wieder Ecke Guschel, wieder Kopfball Demirci, so stand es 3:2 nach 77 Minuten. Damit avancierte Demirci mit einer Vorlage und zwei Toren zum Matchwinner.
Die 3:2-Führung wollten sich die Hausherren nun nicht mehr nehmen lassen, und hielten ihren Kasten bis zum Abpfiff sauber. „Wir sind sehr, sehr glücklich, dass wir nun gerettet sind. Ein Riesenkompliment an die Mannschaft“, sagte FCS-Trainer Burak Asik. Und auch Yannik Lais hatte wieder Worte gefunden: „Jetzt trinken wir ein Bier auf Papa. Er wird sich mit uns freuen.“
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