Platzwahl beim SV BW Murg Video: Scheibengruber, Matthias

Fußball-Bezirksliga Für Bayram Cerimi gab es nach dem Schlusspfiff keine Ausreden: „Jetzt bin ich als Psychologe gefragt. Die Jungs brauchen Zuspruch und Zeit“, blickte der Trainer des SV Blau-Weiß Murg nach dem 0:3 gegen den FC Schönau den Tatsachen ins Auge: „Uns fehlen Spieler mit der individuellen Klasse, die so ein Spiel auch mal entscheiden können.“

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Tatsächlich gab es ein, zwei Momente, in denen die Gastgeber durchaus das Blatt hätten wenden können. Doch vermochte es Nachwuchsspieler Leonardo Cannizzaro nicht, in der 24. Minute einen Abwehrpatzer zu nutzen: „Wenn wir da das 1:0 machen, dann...“, haderten Cerimi und sein Trainerkollege Bekim Krueziu und warfen verzweifelt die Arme in die Luft.

SV BW Murg in der Offensive Video: Scheibengruber, Matthias

Es war vielleicht die wichtigste Szene für den FC Schönau: „Da müssen wir sicherer werden“, gab Manfred Knobel seinen Jungs mit auf den Heimweg: „Solche Nachlässigkeiten können ins Auge gehen.“ Erst nach dieser Schrecksekunde schienen die Schönauer den Ernst der Lage erkannt zu haben. Schließlich hätten sie bis dahin längst klar führen müssen, doch im Abschluss wurde reihenweise gedaddelt.

Christian Renz erzwingt das 0:1 Video: Scheibengruber, Matthias

So blieben die Murger über die Pause hinaus im Spiel. Sie machten sich auch nach dem Stolpertor von Christian Brehm zum 0:1 – nach einer Ecke von Yasin Demirci – weiterhin Hoffnung auf einen weiteren Abwehrpatzer. Eine Situation, die Manfred Knobel nicht gefiel: „Wir müssen zur Pause deutlicher führen. Wir haben viel zu viel liegen lassen.“ Schon nach 150 Sekunden hatten Marcel Meder und Yannik Behringer zwei Mal das Tor auf dem Fuß.

FC Schönau im Angriff Video: Scheibengruber, Matthias

Fußball-Bezirksliga in Zahlen

Retter in der Not: Nicht nur bei diesem Schuss von Jonas Mutter (Nr. 8) bewahrte Torwart Niklas Frey den SV Blau-Weiß Murg vor einer ...
Retter in der Not: Nicht nur bei diesem Schuss von Jonas Mutter (Nr. 8) bewahrte Torwart Niklas Frey den SV Blau-Weiß Murg vor einer noch deutlicheren Niederlage gegen den FC Schönau. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Viel besser wurden die Murger Angriffe nach dem Seitenwechsel nicht, doch der Druck war nicht mehr so hoch. Vor allem in dieser Phase fehlte Cerimi die zündende Idee. Nachlegen konnte er von der Bank nichts: „Der Kader ist zu klein und wir haben jetzt schon etliche Verletzte“, setzte er gewisse Hoffnungen, dass der eine oder andere Akteur, der sich nach der vergangenen Saison verabschiedet hat, doch reaktiviert werden kann.

Berkay Süyün im Interview Video: Scheibengruber, Matthias

So spannte sich der Schönauer Geduldsfaden bis zur 71. Minute. Jonas Mutter nahm einen Pass von Yasin Demirci mit. Da die Murger Abwehr mit ihrer Forderung nach einem Abseitspfiff dieses Mal kein Gehör beim Unparteiischen fand, erlöste Mutter sich und seine Elf mit dem 2:0. „Damit haben sie uns endgültig den Stecker gezogen“, befand Cerimi.

Jonas Mutter mit dem 0:2 Video: Scheibengruber, Matthias

Drei Minuten später drohte aus dem gezogenen Stecker gar ein Kurzschluss zu werden. Jason Cerimi ließ sich – direkt vor der Schönauer Bank – zu einem formidablen Rempler gegen Lukas Guschel hinreißen.

Glück gehabt: Für das „Frust-Foul“ an den Schönauer Lukas Guschel (verdeckt am Boden) gab es lediglich „Gelb“ für Jason Cerimi ...
Glück gehabt: Für das „Frust-Foul“ an den Schönauer Lukas Guschel (verdeckt am Boden) gab es lediglich „Gelb“ für Jason Cerimi (verdeckt) vom SV Blau-Weiß Murg. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Schiedsrichter Felix Kreth kam nun endgültig an seine Grenzen, griff lediglich zu „Gelb“. Cerimi war äußerst gut damit bedient und bekam Schützenhilfe von seinem Vater: „Da steckte viel Frust drin. Er arbeitet viel, auch in der Defensive und bekommt vorn keine Bälle. Es war keine böse Absicht von ihm.“

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In der Schlussphase belohnte sich dann auch Yasin Demirci. Der Kapitän des FC Schönau hatte die ersten beiden Tore blitzsauber vorbereitet. Für den Schlusspunkt sorgte er dann selbst, als er den langen Freistoß von Yannik Behringer entscheidend mit dem Hinterkopf ins rechte Toreck ablenkte.

Yasin Demirci trifft zum 0:3-Endstand Video: Scheibengruber, Matthias

Der SV Blau-Weiß Murg muss sich fangen und erstmal nach hinten orientieren. Das Team von Bayram Cerimi und Bekim Krueziu hat am Mittwoch, 19.30 Uhr, im Rothaus-Bezirkspokal bei der SG Höchenschwand (Kreisliga A, Ost) eine ähnlich schwere Aufgabe vor sich, wie am Samstag, 18 Uhr, beim starken Aufsteiger SV Weil II.

Knapp vorbei: Fabian Behringer (Nr. 3) verfehlte mit diesem Kopfball nur knapp das Tor des SV Blau-Weiß Murg beim 3:0-Erfolg des FC Schönau.
Knapp vorbei: Fabian Behringer (Nr. 3) verfehlte mit diesem Kopfball nur knapp das Tor des SV Blau-Weiß Murg beim 3:0-Erfolg des FC Schönau. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Weitaus bessere Laune herrscht beim FC Schönau nach dem Traumstart. Trainer Manfred Knobel klingt für seine Verhältnisse fast – und recht kurz – euphorisch: „Wir haben in der vergangenen Saison aus den ersten neun Spielen nur drei Punkte geholt. Jetzt sind es sechs Punkte nach zwei Spielen.“ Dass es so weiter geht, wünscht er sich zwar, aber schnell hebt er mahnend den Finger vor der nächsten Aufgabe.

Jonas Mutter im Interview Video: Scheibengruber, Matthias

Schlusslicht FC Hochrhein ist am Sonntag, 15 Uhr, zu Gast im Buchenbrand und die wollen die Schönauer sicher nicht unterschätzen: „Gegen den SV Herten waren es Bonuspunkte für uns“, weiß Knobel, dass – trotz der saisonübergreifenden Serie mit nun zehn Spielen ohne Niederlage – durchaus wieder andere Zeiten kommen können: „Aber hier in Murg und gegen den FC Hochrhein sind die Punkte für uns Pflicht.“

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